Bildveröffentlichung / Hubble: SDSS J1038+4849 – Ein “lächelnder” Galaxienhaufen

Hubble-Aufnahme des Galaxienhaufens SDSS J1038+4849. (NASA & ESA; Acknowledgement: Judy Schmidt (geckzilla.org))
Hubble-Aufnahme des Galaxienhaufens SDSS J1038+4849. (NASA & ESA; Acknowledgement: Judy Schmidt (geckzilla.org))

Im Zentrum dieser Aufnahme liegt der Galaxienhaufen SDSS J1038+4849 – und er scheint zu lächeln. Man kann seine beiden orangefarbenen Augen und seine weiße Stupsnase erkennen. Die Aufnahme wurde mit dem von der NASA und ESA betriebenen Weltraumteleskop Hubble gemacht. Im Fall dieses “fröhlichen Gesichts” stellen die beiden Augen zwei sehr helle Galaxien dar, und die als Lächeln fehlinterpretierten Linien sind in Wirklichkeit Bögen, die durch den sogenannten starken Gravitationslinseneffekt verursacht werden.

Galaxienhaufen sind die massereichsten Strukturen im Universum und üben eine so starke Anziehungskraft aus, dass sie die Raumzeit um sich herum krümmen und als kosmische Linsen agieren, die das Licht hinter ihnen verstärken, verzerren und beugen können. Dieses Phänomen ist entscheidend für viele Entdeckungen des Hubble-Weltraumteleskops und kann durch Einsteins allgemeine Relativitätstheorie erklärt werden.

In diesem besonderen Fall des Gravitationslinseneffekts wird durch die Lichtbeugung ein Ring erzeugt, der als Einsteinring bezeichnet wird. Er ist das Ergebnis einer exakten und symmetrischen Ausrichtung zwischen der Quelle, der Linse und dem Beobachter, was in der ringähnlichen Struktur resultiert, die wir hier beobachten.

Das Weltraumteleskop Hubble hat Astronomen die Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, um diese massereichen Galaxien zu untersuchen und ihre Gravitationslinseneffekte zu simulieren. Das erlaubt uns, weiter in das frühe Universum zu blicken als jemals zuvor. Dieses Objekt wurde im Rahmen eines Beobachtungsprojekts für starke Gravitationslinsen mit der Wide Field Planetary Camera 2 (WFPC2) und der Wide Field Camera 3 (WFC3) fotografiert.

Eine Version dieser Aufnahme wurde von der Teilnehmerin Judy Schmidt beim Hubbles Hidden Treasures Bildverarbeitungswettbewerb eingereicht.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://spacetelescope.org/static/archives/images/large/potw1506a.jpg

Quelle: http://spacetelescope.org/images/potw1506a/

(THK)

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