Hubble beobachtet seltene Konjunktion dreier Jupitermonde

Die drei Galileischen Monde Europa, Callisto und Io vor Jupiter. Ganymed ist hier nicht sichtbar. (NASA, ESA, and the Hubble Heritage Team (STScI / AURA))
Die drei Galileischen Monde Europa, Callisto und Io vor Jupiter. Ganymed ist hier nicht sichtbar. (NASA, ESA, and the Hubble Heritage Team (STScI / AURA))

So wie ein Sportfotograf bei einem NASCAR-Rennen eine Reihe actiongeladener Schnappschüsse macht, hat das Weltraumteleskop Hubble drei der größten Jupitermonde beim Vorbeiziehen vor dem gestreiften Antlitz des Planeten festgehalten – ein seltenes Ereignis. Hubble fotografierte dabei die Monde Europa, Callisto und Io.

Diese sogenannten Galileischen Monde, bekannt nach dem Wissenschaftler Galileo Galilei, der sie im 17. Jahrhundert mit einem Fernrohr entdeckte, benötigen für eine Umkreisung Jupiters zwischen zwei und 17 Tage. Sie können häufig dabei beobachtet werden, wie sie vor Jupiter vorbeiziehen und Schatten auf seine obere Wolkendecke werfen. Drei Monde gleichzeitig vor der Planetenscheibe Jupiters zu sehen, ist allerdings selten und findet nur einmal oder zweimal in einem Jahrzehnt statt.

Das Hubble-Bild links zeigt den Beginn des Ereignisses, das am 24. Januar 2015 stattfand. Die Monde Callisto und Io (von links nach rechts) sind über der Wolkendecke Jupiters sichtbar. Die Schatten von Europa, Callisto und Io (von links nach rechts) sind ebenfalls erkennbar. Europa selbst ist auf dieser Aufnahme nicht zu sehen.

Etwa 42 Minuten später, gegen Ende des Ereignisses (rechtes Bild), ist Europa unten links in das Blickfeld gewandert. Der sich langsamer bewegende Mond Callisto befindet sich rechts oberhalb von Europa. Der schnellste Mond Io erreicht den östlichen Rand des Planeten und sein Schatten ist nicht länger auf Jupiter sichtbar. Europas Schatten liegt am linken Bildrand und der Schatten Callistos auf der rechten Seite. Die Umlaufgeschwindigkeiten der Monde werden mit zunehmender Entfernung zu dem Planeten proportional langsamer. Bei der Sequenz fehlt der vierte Galileische Mond Ganymed, der außerhalb von Hubbles Blickfeld war und sich zu weit entfernt von Jupiter befand, um Teil dieser Konjunktion zu sein.

Die Monde haben auf den Bildern unterscheidbare Farben. Die alte, kraterübersäte Oberfläche Callistos ist bräunlich, die glatte Eisoberfläche Europas ist gelblich-weiß, und die vulkanische, schwefeldioxidhaltige Oberfläche Ios ist orangefarben. Die scheinbare “Unschärfe” der Schatten hängt von den Entfernungen der Monde von Jupiter ab. Je weiter ein Mond von dem Planeten entfernt ist, desto weicher erscheint sein Schatten, weil der Schatten auf der Planetenscheibe größer ist. Diese Aufnahmen wurden mit Hubbles Wide Field Camera 3 (WFC3) in sichtbaren Wellenlängen gemacht.

Das Hubble Space Telescope ist ein internationales Gemeinschaftsprojekt zwischen der NASA und der European Space Agency (ESA). Das Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt (Maryland) betreibt das Teleskop. Das Space Telescope Science Institute (STScI) in Baltimore führt die wissenschaftlichen Operationen Hubbles durch. Das STScI wird von der Association of Universities for Research in Astronomy, Inc. in Washington D.C. für die NASA geleitet.

Quelle: http://www.nasa.gov/content/goddard/hubble-captures-rare-triple-moon-conjunction/index.html

(THK)

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