
Auf dieser neuen Aufnahme des NASA/ESA-Weltraumteleskops Hubble schmücken Bänder aus Staub die Galaxie NGC 613. NGC 613 ist als Balkenspiralgalaxie klassifiziert, weil ein balkenförmiges Band aus Sternen und Staub ihr hell leuchtendes Zentrum durchzieht.
Etwa zwei Drittel aller Spiralgalaxien zeigen eine charakteristische Balkenstruktur wie NGC 613 – auch unsere eigene Milchstraßen-Galaxie scheint einen solchen Balken zu besitzen, der durch ihr Zentrum verläuft.
NGC 613 liegt ungefähr 65 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Sculptor (Bildhauer). Sie wurde erstmals im Jahr 1798 von dem englischen Astronomen William Herschel beobachtet. Später wurde sie von dem dänisch-irischen Astronomen John Louis Emil Dreyer beobachtet, der das Objekt 1888 in seinen New General Catalogue of Nebulae and Clusters of Stars aufnahm – daher die Buchstaben NGC.
Der Kern von NGC 613 sieht auf diesem Bild hell und gleichförmig aus – das ist die Folge des kombinierten Lichts aus der hohen Sternkonzentration im Zentrum. Aber im Zentrum dieses Leuchtens lauert ein dunkles Geheimnis: Wie bei fast allen Spiralgalaxien befindet sich ein gigantisches Schwarzes Loch im Herz von NGC 613. Seine Masse wird auf etwa die zehnfache Masse des supermassiven Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraßen-Galaxie geschätzt, und es verschlingt Sterne, Gas und Staub. Wenn diese Materie in Richtung des Schwarzen Lochs fällt, emittiert sie Energie und sendet Radiowellen aus. Wenn man die Galaxie allerdings in optischen und infraroten Wellenlängen betrachtet, die für die Erstellung dieser Aufnahme verwendet wurden, gibt es keine Spur des dunklen Herzens.
Eine Version dieser Aufnahme wurde von dem Teilnehmer Robert Gendler beim Hubbles Hidden Treasures Bildverarbeitungswettbewerb eingereicht.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1539a.jpg
Quelle: http://spacetelescope.org/images/potw1539a/
(THK)
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