Sonne vom 27. und 28. März 2017

Sonne vom 28. März 2017. (astropage.eu)
Sonne vom 28. März 2017. (astropage.eu)

Ein paar sonnige Tage hintereinander – da drängt sich die Sonne als Beobachtungsobjekt geradezu auf. Die Sonne befindet sich momentan nahe ihres Aktivitätsminimums, was besonders bei Beobachtungen im Weißlicht auffällt: Die Anzahl der Sonnenflecken ist verhältnismäßig gering. Nach mehreren Tagen ohne Sonnenfleckenaktivität beziehungsweise mit nur sehr kleinen Fleckchen sind aktuell wieder zwei größere Fleckengruppen sichtbar.

Das nebenstehende Bild zeigt die kleinere der beiden Gruppen, die in den nächsten Tagen weiter in die Mitte der Sonnenscheibe wandern wird. Das Bild wurde mit einem kleinen Maksutov-Teleskop erstellt, das zwar eine kompakte Bauweise hat (und damit schnell einsatzbereit ist), aber gleichzeitig über eine recht hohe Brennweite von 1.250 Millimetern verfügt. Mit 90 Millimetern freier Öffnung besitzt das Teleskop außerdem ein Auflösungsvermögen, das in Kombination mit der Brennweite viele interessante Strukturen in den Fleckengruppen erkennen lässt (zum Bild auf Flickr).

Sonnenflecken bestehen aus der Umbra und der Penumbra. Erstere bezeichnet den dunklen Kernbereich, der mit einer Temperatur von circa 4.000 Grad Celsius rund 1.500 Grad Celsius kühler als die durchschnittliche Temperatur der Sonnenoberfläche ist. Die Penumbra ist der halbdunkle Bereich, der die Umbra umgibt. Er ist „nur“ ungefähr 500 Grad Celsius kühler als die Sonnenoberfläche, was aber schon ausreicht, um die abgestrahlte Menge des sichtbaren Lichts merklich zu reduzieren. Das „Dunkel“ ist jedoch nur ein optischer Effekt, hervorgerufen durch die relativen Helligkeiten bei der Bilderstellung.

Die Menge der emittierten Strahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich hängt direkt von der Temperatur ab. Die Umbra  emittiert wegen ihrer geringeren Temperatur nur etwa ein Drittel der durchschnittlichen Strahlungsmenge. Ungefiltert wäre auch dieses Drittel noch so hell, dass es zu permanenten Augenschäden führen würde. Der eingesetzte Sonnenfilter reduziert das Sonnenlicht auf ein ungefährliches Maß, wobei auch die schon geringeren Emissionen der Sonnenflecken nochmals geschwächt werden – daher erscheinen sie auf Bildern dunkel.

Sonne vom 28. März 2017. (astropage.eu)
Sonne vom 28. März 2017. (astropage.eu)

Oben: Dieses Bild der größeren Sonnenfleckengruppe entstand mit demselben Equipment (zum Bild auf Flickr). Die beiden Hauptflecken sind größer als die Erde. Das nachfolgende Bild zeigt die gleiche Fleckengruppe ungefähr einen Tag zuvor (zum Bild auf Flickr).

Sonne vom 27. März 2017. (astropage.eu)
Sonne vom 27. März 2017. (astropage.eu)

Man sieht sofort, dass sich das Aussehen der Sonnenflecken verändert hat. Die Sonne ist viel dynamischer, als es für uns im Alltag den Anschein hat. Die Beobachtung der zeitlichen Entwicklung von Sonnenflecken ist faszinierend. Natürlich muss das Wetter entsprechend gut sein (was viel zu selten der Fall ist – andere Sonnenbeobachter werden mir da sicherlich zustimmen).

(THK)

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