Das NASA/ESA-Weltraumteleskop Hubble hat für seine Erforschung des Universums noch ein paar Tricks auf Lager. Es ist in der Lage, zwei benachbarte Himmelsregionen gleichzeitig zu beobachten. Das tut es mit zwei unterschiedlichen Kameras: Eine Kamera kann auf das Zielobjekt selbst ausgerichtet werden und die andere auf einen benachbarten Himmelsausschnitt. Auf diese Weise können neue und potenziell interessante Regionen des Universums gleichzeitig untersucht werden (letztere werden als Parallelfeldbeobachtungen bezeichnet).
Dieses Bild zeigt einen Teil einer blasenähnlichen Gaswolke mit der Katalogbezeichnung Sh2-308, die einen massereichen und gewaltigen Stern namens EZ Canis Majoris umgibt. Für das Bild wurden Beobachtungen von Hubbles Advanced Camera for Surveys (ACS) verwendet. Die damit zusammenhängende Parallelfeldbeobachtung mit einer anderen Ansicht des Nebels wurde mit Hubbles Wide Field Camera 3 (WFC3) erstellt.
EZ Canis Majoris ist ein sogenannter Wolf-Rayet-Stern und einer der hellsten bekannten Sterne seines Typs. Seine äußere Hülle aus Wasserstoffgas wurde aufgebraucht, weshalb er seine inneren Schichten aus schwereren Elementen offenbart, die bei extremen Temperaturen verschmelzen. Die von EZ Canis Majoris emittierte intensive Strahlung bildet dichte Sternwinde, die nahegelegene Materie aufpeitscht, formt und nach außen bläst.
Diese Prozesse haben das umgebende Gas in eine ausgedehnte Blase geformt. Ein Blasennebel, der von einem Wolf-Rayet-Stern erzeugt wird, besteht aus ionisiertem Wasserstoff (HII), der im interstellaren Weltraum häufig vorkommt. In diesem Fall sind es die äußeren Wasserstoffschichten von EZ Canis Majoris – die Blase -, die durch die Strahlung der Zentralsterns aufgeblasen werden. Die Randgebiete dieser Blasen sind nebulös und zart, wie auf diesem Bild gesehen werden kann.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1721a.jpg
(THK)
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