
Diese scheinbar unspektakuläre Reihe von Punkten mit unterschiedlichen Distanzen zwischen ihnen zeigt in Wirklichkeit den langsamen Walzer zweier Brauner Zwerge. Das Bild basiert auf einer Überlagerung von zwölf Bildern, die im Zeitraum von drei Jahren mit dem NASA/ESA-Weltraumteleskop Hubble aufgenommen wurden. Unter Verwendung hochpräziser Astrometrie verfolgte ein von italienischen Forschern geleitetes Team die beiden Komponenten des Systems, als sie sich gegenseitig umkreisten und am Himmel entlangbewegten.
Das beobachtete System mit der Katalogbezeichnung Luhman 16AB liegt nur ungefähr sechs Lichtjahre entfernt und ist nach dem Dreifachsternsystem Alpha Centauri und Barnards Stern das drittnächste stellare System. Trotz seiner Nähe wurde Luhman 16AB erst im Jahr 2013 von dem Astronomen Kevin Luhman entdeckt.
Die beiden Braunen Zwerge, aus denen das System besteht – Luhman 16A und Luhman 16B -, umkreisen einander in einer Distanz, die nur dem dreifachen Abstand zwischen Erde und Sonne entspricht. Deshalb sind diese Beobachtungen ein Musterbeispiel für die Präzision und die hohe Auflösung des Hubble-Teleskops.
Die Astronomen, die Luhman 16AB mit dem Weltraumteleskop Hubble untersuchten, waren nicht nur an dem Walzer der beiden Braunen Zwerge interessiert, sondern suchten auch nach einem dritten, unsichtbaren, tanzenden Partner. Frühere Beobachtungen mit dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) ließen auf die Anwesenheit eines Exoplaneten in dem System schließen.
Das Team wollte diese Vermutung verifizieren, indem die Wissenschaftler die Bewegungen der Braunen Zwerge detailliert über eine lange Zeitperiode analysierten. Aber die Hubble-Daten zeigten, dass die beiden Braunen Zwerge wirklich alleine tanzen und nicht von einem massereichen, planetaren Begleiter gestört werden.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1723a.jpg
(THK)
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