Beobachtung des Kometen 21P/Giacobini-Zinner vom 6. August 2018 (mit Zeitraffer)

Der Komet 21P/Giacobini-Zinner am 6. August 2018. (Credits: astropage.eu)
Der Komet 21P/Giacobini-Zinner am 6. August 2018. (Credits: astropage.eu)

Nach längerer Zeit stand bei klarem Wetter in den Abendstunden mal wieder eine Kometenbeobachtung auf dem Programm. Genauer gesagt war der Komet 21P/Gioacobini-Zinner das Ziel. Vor ein paar Wochen konnte ich ihn schon einmal ablichten, wobei er aber relativ schwach war (siehe hier auf Flickr und hier auf YouTube). Ich konnte ihn lediglich als etwas verwaschenen Lichtpunkt erkennen.

Mittlerweile ist seine Helligkeit angestiegen und er wird auf Langzeitbelichtungen noch deutlicher sichtbar. Das Titelbild (hier auf Flickr) basiert auf 62 Einzelaufnahmen mit jeweils 120 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 1600 und einer Festbrennweite von 650 Millimetern an einem kleinen, gewöhnlichen 5-Zoll-Spiegelteleskop.

Dasselbe Rohmaterial diente auch als Grundlage für das unten eingebundene Video, das die Bewegung des Kometen vor dem Sternhintergrund im Zeitraum von gut zwei Stunden als Zeitraffer zeigt. Die Bilder wurden nur zurechtgeschnitten („gecropped“), um den Kometen größer und besser darstellen zu können.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=3ihm3SwwBOY

21P/Giacobini-Zinner gehört mit einer Umlaufzeit von sechs Jahren und 227 Tagen zu den kurzperiodischen Kometen. Entdeckt wurde er bereits am 20. Dezember 1900, und seine Entfernung von der Sonne schwankt zwischen 1,038 Astronomischen Einheiten im Perihel und 6,015 Astronomischen Einheiten im Aphel (eine Astronomische Einheit ist die durchschnittliche Distanz zwischen Sonne und Erde, also etwa 149,6 Millionen Kilometer). Er wird sich in den kommenden Wochen zwischen den Sternbildern Giraffe (Camelopardalis) und Perseus hindurchbewegen.

Erwähnenswert ist die Tatsache, dass der rund zwei Kilometer große Komet der erste war, der von einer Raumsonde näher untersucht wurde. Die Untersuchungen der Raumsonde ICE (International Cometary Explorer) im Jahr 1985 beschränkten sich jedoch nur auf verschiedene Messungen, ohne Fotos zu machen.

Die Sache mit den Fotos übernehmen dafür regelmäßig zig Amateurastronomen, zwar nicht so detailreich wie mit einer Raumsonde vor Ort, aber mit echtem Interesse und Herzblut.

(THK)

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