Astronomen entdecken das wahrscheinliche Vorläufersystem eines Gammablitzes

Dieses Bild basiert auf Daten des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile. Es zeigt das neue System mit den beiden Sternen mit dem massereicheren im Zentrum und dem Begleiter ein Stück nordwestlich. Das massereichere Objekt selbst ist ebenfalls ein Doppelsternsystem, das hier nicht aufgelöst werden kann. Die Staubstruktur des Systems ist in rötlichen Farben dargestellt. (Credit: Photo Credit: University of Sydney / European Southern Observatory)
Dieses Bild basiert auf Daten des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile. Es zeigt das neue System mit den beiden Sternen mit dem massereicheren im Zentrum und dem Begleiter ein Stück nordwestlich. Das massereichere Objekt selbst ist ebenfalls ein Doppelsternsystem, das hier nicht aufgelöst werden kann. Die Staubstruktur des Systems ist in rötlichen Farben dargestellt. (Credit: Photo Credit: University of Sydney / European Southern Observatory)

Ein internationales Forschungsteam hat ein neues, massereiches Sternsystem entdeckt – eines, das auch die aktuellen Theorien zum Tod massereicher Sterne infrage stellt. “Dieses System ist wahrscheinlich das erste seiner Art, das in unserer eigenen Galaxie entdeckt wurde”, sagte Benjamin Pope, ein Sagan-Stipendiat der NASA vom Center for Cosmology and Particle Physics der New York University und Mitglied des Teams.

Die Wissenschaftler entdeckten das Vorläufersystem eines Gammablitzes – ein Supernova-Typ, der einen extrem starken und schmalen Plasmajet ausstößt, und von dem man annahm, dass er nur in fernen Galaxien auftritt. “Man hat nicht erwartet, dass man ein solches System in unserer Galaxie finden würde – nur in jüngeren Galaxien, die viel weiter entfernt sind”, sagte Pope. “Wenn man seine Helligkeit bedenkt, ist es überraschend, dass wir es nicht viel früher gefunden haben.”

An der Entdeckung des Systems, beschrieben im Journal Nature Astronomy und als “Apep” bezeichnet, waren auch Forscher des Institute for Radio Astronomy in den Niederlanden, der University of Sydney, der University of Edinburgh, der University of Sheffield und der University of New South Wales beteiligt. Das System liegt ungefähr 8.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und ist mit einer spiralförmigen Staubstruktur verziert. Dessen eigenartig langsame Bewegung spricht dafür, dass die aktuellen Theorien zum Tod massereicher Sterne unvollständig sein könnten.

Wenn die massereichsten Sterne in unserem Universum sich dem Ende ihres Lebens nähern, produzieren sie schnelle Winde, die typischerweise mit mehr als 1.000 Kilometern pro Sekunde wegströmen und einen großen Anteil der Sternmasse wegtragen. Diese schnellen Winde sollten die Rotationsenergie des Sterns forttragen und ihn verlangsamen, lange bevor er stirbt.

“Diese massereichen Sterne haben oft einen Partner, so dass die schnellen Winde des sterbenden Sterns mit seinem Partner kollidieren können, um eine Schockwelle zu erzeugen, die Röntgenstrahlung und Radiofrequenzen emittiert sowie exotische Staubmuster hervorbringt”, erklärte Joseph Callingham, ein Postdoktorand am Institute for Radio Astronomy und Hauptautor der Studie.

“Apeps Staubstruktur bewegt sich viel langsamer als der Wind in dem System”, ergänzte er. “Eine Möglichkeit, wie das sein kann, ist dass einer der massereichen Sterne so schnell rotiert, dass er sich selbst fast auseinanderreißt. Ein solches Rotationsverhalten bedeutet, dass der Stern, wenn er seinen Brennstoffvorrat aufgebraucht hat und als Supernova explodiert, an den Polen eher kollabieren wird als am Äquator, was einen Gammablitz auslöst.”

Die Studie wurde teilweise unter Vertrag mit dem Jet Propulsion Laboratory durchgeführt und von der NASA durch das Sagan Fellowship Program finanziert, das vom NASA Exoplanet Science Institute geleitet wird.

Quelle

(THK)

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