Neue Studie über Staubstürme auf dem Mars

Staubstürme auf dem Mars im Juni/Juli 2001, aufgenommen vom Mars Global Surveyor. (Credits: NASA / JPL-Caltech / Malin Space Sciences Systems)
Staubstürme auf dem Mars im Juni/Juli 2001, aufgenommen vom Mars Global Surveyor. (Credits: NASA / JPL-Caltech / Malin Space Sciences Systems)

Staub ist eine entscheidende Komponente in der Atmosphäre des Mars. Er beeinflusst die atmosphärische Zirkulation durch Aufheizung oder Abkühlung und wird selbst wiederum von atmosphärischen Winden um den Planeten verteilt. In diesem Staubkreislauf spielen Staubstürme eine besonders wichtige Rolle. Stürme werden traditionell in lokale, regionale und planetenumhüllende, globale Staubstürme klassifiziert. Dabei treten kleine, lokale Stürme das ganze Jahr über auf, aber globale Stürme sind während der nördlichen Herbst- und Wintersaison am aktivsten.

Ein Staubsturm, der sich über eine ausreichend große Region verbreitet und lange genug anhält, kann die Sichtbarkeit, die thermale Struktur und die atmosphärische Zirkulation deutlich beeinflussen. Solche großen Stürme resultieren oft aus Staubsturmsequenzen, die bestimmten Bahnen folgen und vergleichbare Entwicklungsgeschichten aufweisen.

Die Astronomen Michael Battalio und Huiqun Wang vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) analysierten Daten über Stürme in der Aonia-Solis-Valles Marineris-Region auf dem Mars, die im Verlauf von acht Marsjahren gesammelt wurden. Die Daten basieren auf Karten aus täglich aufgenommen Bildern der Raumsonden Mars Global Surveor und Mars Reconnaissance Orbiter. Die Wissenschaftler wählten diese spezielle Region, weil sie die wichtigste Staubsturmaktivität in der südlichen Marshemisphäre außerhalb der gewöhnlichen Staubsturmsaison zeigt.

Die Astronomen stellten fest, dass die Sturmsequenzen in zwei Gruppen aufgeteilt werden konnten, was eine Theorie bestätigt, laut der Staubstürme sich selbst erhalten können. Die erste Gruppe bedeckte große Regionen und dauerte länger als sechs Marstage, während die zweite Gruppe lokalere Gebiete bedeckte und nicht so lange anhielt. Die Forscher fanden auch eine einzigartige Periodizität von 15-20 Marstagen bei der Sturmaktivität, die möglicherweise mit einer Periodizität bei den Energietransportmechanismen in der südlichen Marshemisphäre zusammenhängt. Sie weisen darauf hin, dass es auf der südliche Hemisphäre der Erde eine Oszillation von 25 Tagen gibt.

Die Astronomen schlussfolgern, dass diese Ergebnisse Einblicke in die intersaisonale Veränderlichkeit der Staubaktivität auf dem Mars bieten könnten und möchten weitere Studien durchführen, um sie mit den entsprechenden Mechanismen auf der Erde zu vergleichen.

Abhandlung: “The Aonia-Solis-Valles Dust Storm Track in the Southern Hemisphere of Mars von Michael Battalio, Huiqun Wang, Icarus, 321, 367, 2019.

Quelle

(THK)

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