Galaxien scheinen einsam zu sein und allein in der weiten Dunkelheit des spärlich besiedelten Universums zu schweben – aber dieser Schein kann auch trügen. Das Motiv dieser Aufnahme der Woche – eine Galaxie mit der Katalogbezeichnung NGC 1706 – ist ein gutes Beispiel dafür. NGC 1706 ist eine Spiralgalaxie, die ungefähr 230 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Dorado (Schwertfisch) zu finden ist.
NGC 1706 gehört zu einer sogenannten Galaxiengruppe, was wie der Name vermuten lässt eine Ansammlung von bis zu 50 Galaxien ist, die gravitativ aneinander gebunden sind und daher relativ nahe beieinander liegen. Etwa die Hälfte der uns bekannten Galaxien im Universum gehören zu so einer Art von Galaxiengruppe, was solche Gruppen zu unglaublich häufigen Strukturen im Universum macht. Unsere Heimatgalaxie, die Milchstraßen-Galaxie, ist Mitglied der lokalen Gruppe. Die Andromeda-Galaxie, die Große und Kleine Magellansche Wolke und die Dreiecksgalaxie sind ebenfalls Mitglieder der lokalen Gruppe.
Derartige Galaxiengruppen sind die kleinsten galaktischen Versammlungen. Andere Ansammlungen sind Galaxienhaufen, die aus hunderten bis tausenden Galaxien bestehen können, die durch die Gravitation locker aneinander gebunden sind. Und darüber hinaus gibt es Supergalaxienhaufen, welche wiederum zahlreiche Galaxienhaufen in einem einzigen Objekt zusammenbringen.
(Anm. d. Red.: Die Aufnahme wurde aus Beobachtungsdaten erstellt, welche die Advanced Camera for Surveys (ACS) an Bord des Weltraumteleskops Hubble gesammelt hat. Dabei wurden die optischen Wellenlängen bei 606 Nanometern und 814 Nanometern verwendet. Der britische Astronom John Herschel entdeckte die Galaxie bereits im Jahr 1837 mit einem 18,7-Zoll-Teleskop.)
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1943a.jpg
(THK)
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