
Das Universum ist schlicht und einfach so groß, dass es schwer sein kann, einen Eindruck von den Größenverhältnissen zu bekommen. Viele Galaxien, die wir mit Teleskopen wie dem Weltraumteleskop Hubble beobachten, sehen relativ ähnlich aus: Spiralarme, ein leuchtendes Zentrum und versprenkelte Regionen mit Sternentstehungsprozessen und dunkle Bänder aus kosmischem Staub, die sie durchziehen.
Diese Galaxie, eine Spiralgalaxie mit der Katalogbezeichnung NGC 772, ist keine Ausnahme. Tatsächlich hat sie viel mit unserer Heimatgalaxie, der Milchstraßen-Galaxie, gemeinsam. Jede hat ein paar Satellitengalaxien – das sind kleine Galaxien, die gravitativ an ihre Elterngalaxien gebunden sind und sie umkreisen. Einer der Spiralarme von NGC 772 wurde durch eine dieser Satellitengalaxien (NGC 770, die auf diesem Bild nicht sichtbar ist) gestört und verzerrt, was ihn mit einer länglichen und asymmetrischen Form zurücklässt.
Es gibt allerdings auch ein paar wichtige Unterschiede zwischen den beiden Galaxien. Beispielsweise ist NGC 772 sowohl eine besondere als auch eine balkenlose Spiralgalaxie. Das bedeutet, dass sie hinsichtlich ihrer Größe, Form oder Zusammensetzung etwas eigenartig ist. Und ihr fehlt ein zentrales Merkmal – der sogenannte Balken -, der bei vielen Galaxien im Universum beobachtet wird, die Milchstraßen-Galaxie eingeschlossen. Diese Balken bestehen aus Gas und Sternen, und man vermutet, dass sie Materie durch den galaktischen Kern transportieren und kanalisieren, was möglicherweise verschiedene Prozesse wie die Entstehung von Sternen auslöst und mit Materie versorgt.
(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Projekt internationaler Zusammenarbeit zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1945a.jpg
(THK)
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