Geologen finden einen neuen Basalttyp tief unter dem Meeresboden

Basalt unter dem Mikroskop. (Credits: University of Leeds)
Basalt unter dem Mikroskop. (Credits: University of Leeds)

Unter dem Pazifischen Ozean wurde ein neuer Gesteinstyp entdeckt, der durch große und außergewöhnlich heiße Vulkanausbrüche entstand.

Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung der University of Leeds entdeckte die bisher unbekannte Form von Basalt nach Bohrungen durch den Meeresboden im Pazifik. Die Entdeckung spricht dafür, dass Eruptionen am Meeresboden, die ihren Ursprung im Erdmantel haben, sogar noch heißer und volumenreicher waren als bislang angenommen. Der Co-Autor der Studie ist Dr. Ivan Savov vom Institute of Geophysics and Tectonics der School of Earth and Environment an der University of Leeds.

“In einer Zeit, wo wir Entdeckungen durch Weltraumforschung zurecht feiern, zeigen unsere Ergebnisse, dass auch auf unserem eigenen Planeten noch viele Entdeckungen zu machen sind. Die von uns untersuchten Gesteine unterscheiden sich sehr von Gesteinen dieses Typs, die wir bereits kannten. Tatsächlich könnten sie sich so sehr von bekannten Meeresbodenbasalten der Erde unterscheiden, wie die irdischen Basalte von denen des Mondes”, sagte Savov.

“Jetzt da wir wissen, wo und wie dieser Gesteinstyp gebildet wird, gehen wir davon aus, dass viele andere Gesteine, von denen wir wissen, dass sie ursprünglich durch Eruptionen am Meeresboden entstanden, erneut untersucht werden und unser Wissen über die Basaltentstehung möglicherweise verändern”, sagte er.

Der neu entdeckte Basalt ist anders als bekannte Gesteine, was seine chemische Zusammensetzung und seinen mineralischen Aufbau betrifft. Seine Existenz war bislang unbekannt, weil seit Millionen Jahren keine neuen Beispiele entstanden sind. Deswegen liegt der neue Basalttyp tief unter Sedimenten am Meeresboden begraben.

Um das neue Gestein zu finden, bohrte das Team an Bord des Forschungsschiffes (RV) JOIDES “Resolution” mit dem Bohrequipment sechs Kilometer bis zum Meeresboden des Amami Sankaku Basin etwa 1.000 Kilometer südwestlich des japanischen Vulkans Fuji. Dann bohrten sie weitere 1,5 Kilometer tief in den Meeresboden und nahmen Proben, die von Wissenschaftlern nie zuvor untersucht wurden.

Das Gebiet war Teil der Geburt des Pazifischen Feuerrings – einem hufeisenförmigen Gürtel, der für regelmäßige Vulkanaktivität und Erdbeben bekannt ist. Er erstreckt sich rund 40.000 Kilometer weit um den Pazifik herum, und man vermutet, dass seine Entstehung vor mindestens 50 Millionen Jahren begann.

“Dies war eines der tiefsten Gewässer, das jemals für Bohrungen mit einem speziell für solche anspruchsvollen Tiefseeumgebungen ausgerüsteten Forschungsschiff in Betracht gezogen wurde. Basalt gehört zu den häufigsten Gesteinstypen auf der Erde. Wir suchten nach Basalt, der während früher vulkanischer Eruptionen des Pazifischen Feuerrings gebildet wurde”, sagte Savov.

Die Eruptionen, die den neu entdeckten Basalt schufen, waren großflächig und bedeckten Gebiete von der Größe Westeuropas. Sie traten in einer geologisch relativ kurzen Zeitspanne von 1-2 Millionen Jahren auf.

Die Ergebnisse des Teams wurden im Journal Nature Communications veröffentlicht. Zu dem Team gehörten Wissenschaftler aus Australien, Japan, Deutschland, Großbritannien, China, der Schweiz und den Vereinigten Staaten.

Quelle

(THK)

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