Die Wanderungen von Haien während starker Hurrikane

Die untersuchten Regionen auf den Bahamas und um Miami in Bezug zu den Bahnen der Hurrikane Matthew und Irma (Bahnen der Augen als gestrichelte Linien). (Credits: Figure from Gutowsky et al.). Das Bild links zeigt einen Tigerhai. (Credits: Neil Hammerschlag, Ph.D.)
Die untersuchten Regionen auf den Bahamas und um Miami in Bezug zu den Bahnen der Hurrikane Matthew und Irma (Bahnen der Augen als gestrichelte Linien). (Credits: Figure from Gutowsky et al.). Das Bild links zeigt einen Tigerhai. (Credits: Neil Hammerschlag, Ph.D.)

Eine neue Studie unter Leitung von Wissenschaftlern der Rosenstiel School of Marine and Atmospheric Science der University of Miami (UM) verfolgte große Haie vor Miami und auf den Bahamas, um zu verstehen, wie diese wandernden Tiere auf starke Stürme wie Hurrikane reagieren.

Die Forscher analysierten akustische Daten von Tigerhaien (Galeocerdo cuvier), Bullenhaien (Carcharhinus leucas), Atlantischen Ammenhaien (Ginglymostoma cirratum) und Großen Hammerhaien (Sphyrna mokarran) vor, während und nach den Hurrikanen Matthew (2016) und Irma (2017). Sie stellten fest, dass sie sich unterschiedlich verhielten, je nach Art und Ort.

Beispielsweise schienen Bullenhaie, Große Hammerhaie und die meisten Atlantischen Ammenhaie größtenteils die seichten Gewässer der Biscayne Bay zu verlassen. Das ähnelt den Ergebnissen früherer Studien, die ergaben, dass kleine Haie seichte, küstennahe Gewässer infolge eines Sturms verlassen. Allerdings verblieben große Tigerhaie auf den Bahamas in den seichten, küstennahen Gewässern, sogar als die Region direkt vom Auge des Kategorie-5-Sturms Matthew getroffen wurde. Direkt nach dem Sturm verdoppelte sich die Anzahl der Tigerhaie.

“Ich war erstaunt zu sehen, dass große Tigerhaie die Region nicht verließen, auch nicht als das Auge des Hurrikans genau über ihnen war. Es war so, als ob es sie gar nicht interessierte”, sagte Neil Hammerschlag, ein außerordentlicher Professor an der Rosenstiel School und am Abess Center for Ecosystem Science and Policy. “Ihre Anzahlen erhöhten sich sogar noch, als der Sturm vorbeigezogen war. Wir vermuten, dass Tigerhaie wahrscheinlich Nutzen aus all den neuen Gelegenheiten für Aasfresser aufgrund von toten Tieren zogen.

“Schwere Stürme wie Hurrikane werden mit dem Klimawandel voraussichtlich an Häufigkeit und Stärke zunehmen”, sagte Hammerschlag, der auch Direktor des Shark and Research Conservation Program ist. “Wie diese Stürme die Umwelt beeinflussen, darunter große Haie, ist für viele von Interesse und Grund zur Sorge um die Arterhaltung.”

Die Studie mit dem Titel “Large sharks exhibit varying behavioral responses to major hurricanes” wurde am 1. Mai 2021 online im Journal Estuarine, Coastal and Shelf Science veröffentlicht. Die Autoren sind Neil Hammerschlag, Mitchell Rider und Robbie Roemer von der UM Rosenstiel School, Lee Gutowsky von der Trent University, Austin Gallagher von Beneath the Waves, Michael Heithaus von der Florida International University und Steven Cooke von der Carleton University.

Die Studie wurde mit Fördermitteln des Ocean Tracking Network, der Save Our Seas Foundation, des Disney Conservation Fund und der Herbert W. Hoover Foundation finanziert. Das NOAA Cooperative Biscayne Bay HFA Project führte die technische Unterstützung am Netzwerk der akustischen Empfänger in Biscayne Bay durch. Die International Seakeepers Society stellte logistische Unterstützung in Form von Booten bereit.

Quelle

(THK)

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