Einblicke in die Vergangenheit und Zukunft von Kangaroo Island

Blick über den östlichen Teil von Kangaroo Island. (Credits: Wikipedia / User: Roo72 / CC-BY-SA 2.0)
Blick über den östlichen Teil von Kangaroo Island. (Credits: Wikipedia / User: Roo72 / CC-BY-SA 2.0)

Eine von der Curtin University geleitete Studie über alte Knochen auf Kangaroo Island hat neue Informationen über die vergangene Fauna der Insel geliefert und gibt Einblicke darin, wie die Spezies dort zukünftig leben könnten.

Die Studie wurde im Journal Quaternary Science Reviews veröffentlicht. Die Forscher analysierten rund 2.000 Knochenfragmente mit dem Ziel, letztendlich ein vollständigeres Bild der früheren Biodiversität auf der Insel erstellen zu können. Der leitende Wissenschaftler Dr. Frederik Seersholm von der School of Molecular and Life Sciences sagte, dass auf der Insel bisher noch keine DNA-Studien in solch einem Umfang durchgeführt wurden.

„Wir identifizierten 33 Spezies, von denen zehn auf der Insel jetzt ausgestorben sind. Wir fanden außerdem DNA-Spuren von Östlichen und Westlichen Grauen Riesenkängurus. Das ist deswegen interessant, weil bislang vermutet wurde, dass auf der Insel nur das Westliche Graue Riesenkänguru gelebt hat“, sagte Seersholm. „Unsere Arbeit entdeckte auch eine ausgestorbene Population Riesenbeutelmarder, die sich von den heutigen Populationen auf dem Hauptland und den tasmanischen Populationen unterschied. Das spricht dafür, dass er einst auf Kangaroo Island lebte und vielleicht auch in anderen Regionen Südaustraliens.“

„Obwohl Kangaroo Island ein berühmter Hotspot der biologischen Vielfalt und ein natürlicher Zufluchtsort für bedrohte und einheimische Arten ist, verliert die Insel seit der Ankunft der Europäer vor 200 Jahren kontinuierlich an Artenreichtum. Aus Untersuchungen dieser alten fossilen Knochen wissen wir jetzt mehr über die Spezies, die vor dieser menschgemachten Dezimierung auf der Insel lebten“, sagte Seersholm.

Dr. Seersholm sagte, dass diese Studie besonders wichtig war in Anbetracht der großen Waldbrände von 2019/2020, die einen vernichtenden Einfluss auf das empfindliche Ökosystem von Kangaroo Island hatten.

„Wir hoffen, dass unsere Arbeit bezüglich der präzisen Identifizierung von Spezies die Bemühungen zur Arterhaltung unterstützen und dabei helfen kann, die biologische Vielfalt auf Kangaroo Island wiederherzustellen“, sagte Seersholm. „Obwohl mehr Untersuchungen in dieser Region erforderlich sind, hat unsere Studie bestätigt, dass Kangaroo Island ein potenzieller Zufluchtsort für die Wiedereinführung einiger Arten sein könnte.“

„Wenn eine Riesenbeutelmarder-Population wieder auf der Insel eingeführt werden sollte, ist es entscheidend, ein detailliertes Bild der ausgestorbenen Population zu haben. Die Studie hat das Östliche Graue Riesenkänguru auch auf die Liste der potenziellen Kandidaten für die Wiedereinführung gesetzt. Um ein vollständiges Bild der genetischen Vielfalt vor der Ankunft der Europäer zu erstellen, sind weitere Daten von vergleichbaren Orten notwendig. Weitere Untersuchungen des Riesenbeutelmarders vom Hauptland Südaustraliens werden helfen festzustellen, ob die Population auf der Insel einzigartig war“, sagte Seersholm.

Quelle

(THK)

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