ALMA verfolgt die Geburt eines Sterns in der Kleinen Magellanschen Wolke

Links: Weitfeldinfrarotbild der Kleinen Magellanschen Wolke, aufgenommen vom Weltraumteleskop Herschel. Rechts: Bild der Abströmung von dem jungen Stern Y246. (Credits: ALMA (ESO / NAOJ / NRAO), Tokuda et al. ESA / Herschel)
Links: Weitfeldinfrarotbild der Kleinen Magellanschen Wolke, aufgenommen vom Weltraumteleskop Herschel. Rechts: Bild der Abströmung von dem jungen Stern Y246. (Credits: ALMA (ESO / NAOJ / NRAO), Tokuda et al. ESA / Herschel)

Die schweren Elemente in interstellarer Materie beeinflussen stark die Mechanismen der Sternentstehung. Im jungen Universum war die Häufigkeit schwerer Elemente geringer als im heutigen Universum, weil die Nukleosynthese noch nicht genug Zeit hatte, um schwere Elemente in Sternen zu produzieren. Es ist nicht sehr gut verstanden, wie die Sternentstehung in solchen Umgebungen sich von der heutigen Sternentstehung unterscheidet.

Ein internationales Team unter Leitung von Professor Toshikazu Onishi von der Osaka Metropolitan University und dem Assistenzprofessor Kazuki Tokuda von der Kyushu University/NAOJ nutzte das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), um massereiche, junge, stellare Objekte in der Kleinen Magellanschen Wolke zu beobachten.

Die Kleine Magellansche Wolke wird durch eine geringe Häufigkeit von Elementen schwerer als Helium charakterisiert, ähnlich wie die Galaxien vor zehn Milliarden Jahren. Dank ihrer relativ kleinen Entfernung zur Erde kann sie detailliert beobachtet werden. Im Rahmen dieser Studie registrierten die Forscher einen bipolaren Gasstrom von dem jungen Stern Y246 und stellten fest, dass sich der Strom mit einer Geschwindigkeit von mehr als 54.000 Kilometern pro Stunde in beide Richtungen bewegt.

Man vermutet, dass die Rotationsbewegung wachsender „Babysterne“ im heutigen Universum durch diese molekularen Abströmungen während der gravitativen Kontraktion verlangsamt wird, was das Wachstum der Sterne beschleunigt. Die Entdeckung desselben Phänomens in der Kleinen Magellanschen Wolke spricht dafür, dass dieser Prozess der Sternentstehung in den letzten zehn Milliarden Jahren üblich war. Das Team geht auch davon aus, dass diese Entdeckung neue Perspektiven für die Untersuchung von Sternen und der Planetenbildung geben wird.

Studie: „The First Detection of a Protostellar CO Outflow in the Small Magellanic Cloud with ALMA“ von Kazuki Tokuda, Sarolta Zahorecz, Yuri Kunitoshi, Kosuke Higashino, Kei E. I. Tanaka, Ayu Konishi, Taisei Suzuki, Naoya Kitano, Naoto Harada, Takashi Shimonishi, Naslim Neelamkodan, Yasuo Fukui, Akiko Kawamura, Toshikazu Onishi und Masahiro N. Machida, Astrophysical Journal Letters

Quelle

(THK)

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1 Kommentar

  1. LEBEN UND STERBEN DER STERNE

    Die kosmische Dramaturgie
    mit ein bisschen Poesie.

    Deklination und Rektaszension
    bestimmen die Sternposition.
    Die Parallaxe indessen
    hilft uns beim Entfernung messen.

    Mehr Erkenntnisse bringt uns dann
    das Hertzsprung-Russel Diagramm.
    Der Sterne Aufbau und Wesen
    an der Stellung abzulesen.

    Wir sehen Sterne blau und rot,
    neugeboren, auch kurz vorm Tod;
    oder uns’rer Sonne ähnlich,
    mittelalt und leuchtend gelblich.

    Da gibt es Riesen und Zwerge
    verschiedenster Leuchtstärke;
    Solisten und Mehrfachsterne,
    recht nah und in weiter Ferne.

    All dieser Sonnen Profession
    ist im Innern die Kernfusion.
    Eruption und Protuberanz
    sind nur oberflächlicher Tanz.

    Sternenheimat sind Galaxien,
    die mit ihnen durchs All zieh’n.
    Meist von Planeten umgeben,
    gibt’s ohne Sterne kein Leben.

    Die Sterne sind bis zum Ende
    Geburtsort der Elemente.
    Nach dem Eisen ist damit Schluss,
    Von den Sternen ein letzter Gruß.

    Für Elemente superschwer
    muss eine Supernova her.
    Der Mensch, ein Kind der Sterne,
    betrachtet’s aus der Ferne.

    Am Anfang war der Urknall,
    um uns herum der Nachhall.
    Der Kosmos in Expansion
    Milliarden Jahre nun schon.

    Es sind dabei die Galaxien
    einander rasant zu entflieh’n.
    Da ist keine Wende in Sicht,
    irgendwann geht aus das Licht.

    Dunkle Materie ist rätselhaft,
    dunkle Energie nicht minder.
    Das Wissen ist noch lückenhaft,
    man kommt nicht recht dahinter.
    Es braucht wohl wieder ein Genie,
    gar eine neue Theorie.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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