Bildveröffentlichung / Hubble: Die Sternentstehungsregion IRAS 16562-3959

Hubble-Aufnahme der Sternentstehungsregion IRAS 16562-3959. (Credits: ESA / Hubble & NASA, R. Fedriani, J. Tan)
Hubble-Aufnahme der Sternentstehungsregion IRAS 16562-3959. (Credits: ESA / Hubble & NASA, R. Fedriani, J. Tan)

Das Hubble-Bild der Woche ist ein regelrechter Aufruhr aus Farben und Aktivität. Es zeigt eine relativ nahe Sternentstehungsregion mit der Katalogbezeichnung IRAS 16562-3959, die innerhalb der Milchstraßen-Galaxie in Richtung des Sternbildes Scorpius (Skorpion) liegt und rund 5.900 Lichtjahre von der Erde entfernt ist.

Dieses Bild wurde aus Beobachtungsdaten der Wide Field Camera 3 (WFC3) erstellt. Die detailreichen Farbnuancen werden durch die vier separaten Filter ermöglicht, die für die Datensammlung verwendet wurden. Filter sind dünne Schichten aus hochgradig spezialisiertem Material, das nur sehr spezifische Wellenlängen passieren lässt. Sie können vor den lichtempfindlichen Teil des Teleskops geschoben werden und lassen Astronomen kontrollieren, welche Wellenlängen das Teleskop bei jeder Beobachtung sammelt. Das ist nicht nur für spezielle wissenschaftliche Forschungsprojekte nützlich, sondern auch für die Erstellung von Bildern wie diesem.

Rohdaten von Teleskopbeobachtungen sind immer monochrom, egal welcher Filter verwendet wurde. Künstler und Bildbearbeitungsexperten können jedoch Farben auswählen, die dem Wellenlängenbereich des jeweiligen Filters entsprechen. Oder, falls eine direkte Zuordnung nicht möglich ist wie bei den für das menschliche Auge nicht wahrnehmbaren Infrarotdaten in diesem Bild, können sie eine Farbe wählen, welche die Strukturen und Vorgänge gut repräsentiert. Beispielsweise könnten sie blaue Farbtöne den kürzeren Wellenlängen zuordnen und rötliche Farben den längeren Wellenlängen, wie es bei sichtbarem Licht der Fall ist. Auf diese Weise können mehrere Filter kombiniert werden, um ein mehrfarbiges Bild zu erstellen, das sowohl schön aussieht als auch eine wissenschaftliche Aussagekraft besitzt.

Man nimmt an, dass IRAS 16562-3959 in der Bildmitte einen massereichen Stern mit etwa 30 Sonnenmassen beherbergt, der sich noch im Entstehungsprozess befindet. In den nahinfraroten Wellenlängen, für die Hubble empfindlich ist, erscheint die Zentralregion dunkel, weil es dort viel Staub gibt. Das nahinfrarote Licht dringt hauptsächlich auf zwei Seiten durch: oben links und unten rechts. Dort hat ein starker Jet des massereichen Protosterns den Staub erodiert. Multiwellenlängenbilder wie diese erstaunliche Szene werden uns helfen, ein besseres Verständnis dessen zu erlangen, wie die massereichsten und hellsten Sterne in unserer Galaxie entstehen.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.esahubble.org/archives/images/large/potw2407a.jpg

Quelle

(THK)

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