Bildveröffentlichung / Hubble: NGC 4424 – Eine Frage der Perspektive

Hubble-Aufnahme der Spiralgalaxie NGC 4423. (Credits: ESA / Hubble & NASA, M. Sun)
Hubble-Aufnahme der Spiralgalaxie NGC 4423. (Credits: ESA / Hubble & NASA, M. Sun)

Hier sehen wir NGC 4423, eine Galaxie, die ungefähr 55 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensysteme entfernt in Richtung des Sternbildes Virgo (Jungfrau) liegt. Auf diesem Bild scheint NGC 4423 eine recht irreguläre Form zu haben, daher ist es überraschend festzustellen, dass sie tatsächlich als Spiralgalaxie klassifiziert wird. Mit diesem Wissen können wir die dichtere zentrale Ansammlung und die weniger dicht besiedelte umgebende Scheibe erkennen (der Teil, aus dem die Spiralarme bestehen).

Wenn man NGC 4423 in der Draufsicht betrachten würde, hätte sie die Form, die wir am ehesten mit Spiralgalaxien verbinden: Die spektakulär gewundenen Arme, die aus einem hellen Zentrum kommen, durchzogen von schwächeren, dunkleren und weniger dicht besiedelten Regionen. Aber wenn wir den Himmel anschauen, sind wir auf die relativen Ausrichtungen zwischen der Erde und den von uns beobachteten Objekten begrenzt. Wir können die Erde nicht einfach neu positionieren, um einen besseren Blick auf NGC 4423 bekommen.

Natürlich verweilen die Objekte am Himmel nicht still im Raum, sondern bewegen sich oft mit extrem hohen Geschwindigkeiten relativ zueinander. Daher könnte man denken, dass wir in der Lage sein könnten, eine Galaxie aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten, wenn sie sich in eine von der Erde aus günstigen Richtung bewegt und erst einmal weit genug entfernt ist. Das ist theoretisch möglich, aber die Realität sieht so aus, dass die Distanzen im Weltraum einfach viel zu groß und die Lebensspanne eines Menschen viel zu kurz sind, um einen erkennbaren Unterschied bei der relativen Ausrichtung zueinander zu sehen. Mit anderen Worten: Dies ist mehr oder weniger der Blick auf NGC 4424, den wir immer haben werden.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.esahubble.org/archives/images/large/potw2410a.jpg

Quelle

(THK)

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