Astro-Bild der Woche: Der Egg-Nebel CRL 2688

Der Egg-Nebel im Infrarotlicht, aufgenommen vom Hubble-Teleskop (Rodger Thompson, Marcia Rieke, Glenn Schneider, Dean Hines (University of Arizona); Raghvendra Sahai (Jet Propulsion Laboratory); NICMOS Instrument Definition Team, and NASA)
Der Egg-Nebel im Infrarotlicht, aufgenommen vom Hubble-Teleskop (Rodger Thompson, Marcia Rieke, Glenn Schneider, Dean Hines (University of Arizona); Raghvendra Sahai (Jet Propulsion Laboratory); NICMOS Instrument Definition Team, and NASA)

Der “Ei”-Nebel – auch Egg-Nebula oder Egg-Nebel genannt – mit der wissenschaftlichen Bezeichnung CRL 2688 ist ein planetarischer Nebel in einer Entfernung von etwa 3.000 Lichtjahren. Wie bei allen planetarischen Nebeln befindet sich auch im Zentrum des Egg-Nebels ein sterbender Stern. Er durchläuft die letzten Phasen seiner Existenz und stößt als roter Riese seine äußeren Gasschichten in den offenen Weltraum ab. Zurück bleibt letztendlich nur der Kern des ursprünglichen Sterns, ein Weißer Zwerg. Ein klassisches Beispiel dafür ist übrigens der Ringnebel im Sternbild Leier.

Das nebenstehende Kompositbild wurde vom Near Infrared Camera and Multi-Object Spectrometer an Bord des Hubble-Weltraumteleskops aufgenommen und zeigt den Egg-Nebel im Infrarotlicht. Weil Infrarotlicht für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist, wurden den verschiedenen Wellenlängen entsprechend unterschiedliche, sichtbare Farben zugeordnet. Bläuliche Farben weisen auf Sternlicht hin, das von Staubteilchen reflektiert wird, während rötliche Farbtöne die Wärmestrahlung von molekularem Wasserstoff darstellen.

Der Egg-Nebel, aufgenommen mit der Wide Field and Planetary Camera 2 (links) und dem Near Infrared Camera and Multi-Objekt-Spectrometer (rechts) (Rodger Thompson, Marcia Rieke, Glenn Schneider, Dean Hines (University of Arizona); Raghvendra Sahai (Jet Propulsion Laboratory); NICMOS Instrument Definition Team, and NASA)
Der Egg-Nebel, aufgenommen mit der Wide Field and Planetary Camera 2 (links) und dem Near Infrared Camera and Multi-Objekt-Spectrometer (rechts) (Rodger Thompson, Marcia Rieke, Glenn Schneider, Dean Hines (University of Arizona); Raghvendra Sahai (Jet Propulsion Laboratory); NICMOS Instrument Definition Team, and NASA)
Der Egg-Nebel (NASA and The Hubble Heritage Team (STScI/AURA))
Der Egg-Nebel (NASA and The Hubble Heritage Team (STScI/AURA))

Im Infrarotlicht zeigt sich ein völlig anderes Erscheinungsbild als im sichtbaren Licht (siehe oben). Der sterbende Stern selbst wird offenbar von einer dichten Akkretionsscheibe aus Gas und Staub verdeckt, die sein Licht nur an einzelnen Stellen passieren lässt, wodurch die auffälligen, hellen Strahlen auf der linken Aufnahme verursacht werden. Auch die einzelnen Gashüllen sind erkennbar, die von dem Stern vor einigen Hundert Jahren abgestoßen wurden. Ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit liegt bei etwa 20 Kilometern pro Sekunde.

Die Untersuchung solcher Objekte ist wichtig, um die Entwicklung von Sternen – speziell die letzten Phasen im Leben eines Sterns – besser verstehen zu können. Genauere Beobachtungen ermöglichen die Verfeinerung und Ergänzung der gängigen Modelle und Theorien über die dabei ablaufenden physikalischen und chemischen Prozesse.

(THK)

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