Astro-Bild der Woche: Eisgeysire auf dem Saturnmond Enceladus

Eis- und Wasserdampfgeysire auf Enceladus, aufgenommen von der Raumsonde Cassini (NASA / JPL-Caltech / Space Science Institute)
Eis- und Wasserdampfgeysire auf Enceladus, aufgenommen von der Raumsonde Cassini (NASA / JPL-Caltech / Space Science Institute)

Wegen Stimmengleichstand musste das Astro-Bild der Woche dieses Mal durch einen Münzwurf bestimmt werden. Gewonnen hat Bild 1. Leser, die für den anderen Kandidaten (Bild 2) gevotet haben, finden hier weitere Informationen über ihren Favoriten. (Getreu dem Motto des Highlanders kann es leider nur ein Astro-Bild der Woche geben.)

Das Astro-Bild der Woche zeigt einige der Eis- und Wasserdampfgeysire auf dem Saturnmond Enceladus. Die Raumsonde Cassini befindet sich seit dem Jahr 2004 im Saturnsystem und untersucht den Gasriesen, dessen beeindruckendes Ringsystem und seine zahlreichen Monde. Neben dem größten Saturnmond, Titan, zeigen die Wissenschaftler auch starkes Interesse an den Aktivitäten auf dem wesentlich kleineren Enceladus. Cassini beobachtet seit geraumer Zeit kryovulkanische Aktivitäten auf dem Mond, hauptsächlich in seiner Südpolarregion. Bei dieser Art von Vulkanismus werden anstelle von Lava Wasserdampf und Wassereis ausgestoßen.

Woher die dafür benötigte Wärmeenergie stammt, ist allerdings noch nicht vollständig geklärt. Mit einem Durchmesser von rund 500 Kilometern ist Enceladus eigentlich zu klein, um die erforderliche Energiemenge ausschließlich durch den Zerfall radioaktiver Elemente in seinem Innern bereitzustellen. Enceladus umkreist Saturn in einer gebundenen Rotation, das heißt, er zeigt ihm immer dieselbe Seite. Durch Resonanzeffekte mit Saturn und dem Mond Dione wird im Innern von Enceladus ebenfalls Wärmeenergie freigesetzt, jedoch nicht in ausreichend großen Mengen. Die Wärmeabgabe des Mondes ist allgemein gesehen aber deutlich höher als angenommen (siehe https://www.astropage.eu/index_news.php?id=131).

Möglicherweise befindet sich tief unter dem Eispanzer von Enceladus ein Salzwasserozean oder zumindest ein großes Reservoir mit salzhaltigem Wasser (siehe auch https://www.astropage.eu/index_news.php?id=345). Die Wärmequelle unter seiner Südpolarregion und die Anwesenheit von (salzhaltigem) Wasser machen Enceladus zu einem interessanten Kandidaten für den potenziellen Nachweis primitiven, außerirdischen Lebens, weil die dort herrschenden Bedingungen vergleichsweise günstig sind.

(THK)

Werbung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*