Astro-Bild der Woche: Eine Momentaufnahme von erdnahen und potenziell gefährlichen Asteroiden

Simulierte Population erdnaher Asteroiden (NEAs, in blau) und potenziell gefährlicher Asteroiden (PHAs, in orange), dargestellt in der Kantenansicht des Sonnensystems. Die grüne Ellipse ist die Erdumlaufbahn. (NASA / JPL-Caltech)
Simulierte Population erdnaher Asteroiden (NEAs, in blau) und potenziell gefährlicher Asteroiden (PHAs, in orange), dargestellt in der Kantenansicht des Sonnensystems. Die grüne Ellipse ist die Erdumlaufbahn. (NASA / JPL-Caltech)

Das nebenstehende Bild stellt eine Momentaufnahme von erdnahen und potenziell gefährlichen Asteroiden dar und basiert auf Daten, die von dem Weltraumteleskop WISE (Wide-field Infrared Survey Explorer) gesammelt wurden. Die potenziell gefährlichen Asteroiden (potentially hazardous asteroids, PHAs) sind logischerweise eine Untergruppe der erdnahen Asteroiden (near-Earth asteroids, NEAs), da es sich bei ihnen um die erdnahen Asteroiden handelt, deren Umlaufbahnen der Erdumlaufbahn am nächsten kommen. Neben der Umlaufbahn spielt auch ihre Größe eine wesentliche Rolle bei der Klassifizierung: Potenziell gefährliche Asteroiden sind groß genug, um bei dem Sturz durch die Erdatmosphäre nicht zu verglühen, so dass sie bei einem Einschlag regionale oder auch überregionale Schäden verursachen können.

Wie schon erwähnt, ist das Bild eine Momentaufnahme. Man blickt auf die Kante des Sonnensystems; die Erdumlaufbahn ist als grüne Ellipse gekennzeichnet. Jeder der zahlreichen kleinen Punkte repräsentiert einen Asteroiden. Blaue Punkte entsprechen den erdnahen Asteroiden, während orangefarbene Punkte die potenziell gefährlichen Asteroiden markieren. Man erkennt sofort, dass sich der Großteil der potenziell gefährlichen Asteroiden hauptsächlich in der Ebene des Sonnensystems befindet. Im Gegensatz dazu besitzen die erdnahen Asteroiden oft stark geneigte Umlaufbahnen, die sie weit aus der Ebene des Sonnensystems heraustragen können.

Den neuesten Daten zufolge gibt es schätzungsweise 4.700 (± 1.500) potenziell gefährliche Asteroiden mit Durchmessern von 100 Metern oder mehr, von denen man bislang aber nur zwischen 20 und 30 Prozent entdeckt hat. Die Anzahl der erdnahen Asteroiden ist mit schätzungsweise 20.500 Brocken noch deutlich höher, wenn auch geringer, als man in früheren Studien angenommen hatte. Wie schwierig die Suche nach erdnahen (und potenziell bedrohlichen) Asteroiden ist, zeigt die Tatsache, dass mit schöner Regelmäßigkeit Objekte gefunden werden, welche die Erde bereits wenige Stunden oder Tage nach ihrer Entdeckung in wenigen Tausend Kilometern Entfernung passieren. In astronomischen Maßstäben ist das fast schon eine Art Streifschuss.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/jpeg/PIA15627.jpg

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 1: Der Schnellläufer CW Leo
Bild 3: SOFIA-Bild des planetarischen Nebels M2-9
Bild 4: Wird nächste Woche zum Astro-Bild (Stimmengleichstand beim Voting)

(THK)

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