Dänemark: Eine ganze Armee wurde um Christi Geburt in einem Sumpf geopfert

Einer der untersuchten Kieferknochen. (Aarhus University)
Einer der untersuchten Kieferknochen. (Aarhus University)

Die Wiesen von Alken sind voll mit antiken Skeletten. Bis jetzt wurden mindestens 200 davon ausgegraben und viele weitere warten noch auf ihre Entdeckung. Eine ganze Armee wurde in der Zeit um Christi Geburt hier geopfert und im Sumpf bei Alken beerdigt. Jetzt arbeiten Archäologen und andere Wissenschaftler daran, Licht auf dieses Ereignis zu werfen.

Was genau passierte in dem dänischen Dorf Alken zur Zeit von Christi Geburt? Wer waren die über 200 Opfer und welche Ereignisse führen zu einer solch großen Opferung?

Archäologen und andere Wissenschaftler vom Skanderborg Museum, dem Moesgård Museum und der Aarhus University hoffen, dass sie die Antworten auf diese Fragen noch in diesem Sommer aufdecken können, wenn eine große Grabung in der Nähe von Alken stattfinden wird, einer kleinen Stadt außerhalb von Skanderborg auf der Halbinsel Jütland. Im Jahr 2009 wurde hier ein einzigartiger Fund gemacht: die Überreste einer ganzen Armee, die im Sumpf geopfert wurde. Die Archäologen hoffen, dass die Ausgrabung die vielen Rätsel um die Umstände hinter der Opferung mehrerer hundert Krieger lösen wird.

Eine archäologische Schatztruhe

Die ersten Spaten voller Erde in dieser großen Ausgrabung in den Wiesen um Alken wurden am Montag (2. Juli 2012) geschaufelt. Bei früheren Grabungen wurden bereits die Skelettfunde von ungefähr 200 unterschiedlichen Kriegern dokumentiert. Und die Archäologen sind sich sicher, dass im weiteren Verlauf der Grabung im Juli und August noch viele weitere ausgegraben werden. Mit den Worten des Archäologen Mads Kähler Holst von der Aarhus University:

“Als wir das letzte Mal hier gegraben haben, hatten wir noch nicht die Außengrenzen des Fundes erreicht, darum wissen wir auch nichts über seine Ausdehnung. Deswegen gibt es keinen Zweifel daran, dass bei der Grabung noch viele weitere Skelette gefunden werden. Wenn wir Glück haben, haben wir bis jetzt gerade einmal den Anfang davon gesehen”, erklärt Dr. Holst, ein außerordentlicher Professor für Archäologie an der Aarhus University.

Unterhalb des Wasserspiegels

Die Grabung findet in den feuchten Weidewiesen um Jütlands großen See, den Mossø, statt. Um an die Überreste zu gelangen, ist es notwendig, bis zu zwei Meter unterhalb des Wasserspiegels des Mossø zu graben.

“Wir kämpfen gegen einsickerndes Wasser und lassen rund um die Uhr große Pumpen laufen. Das macht unsere Arbeit schwierig – aber es erklärt auch, weshalb die Knochen so gut erhalten sind. Das Wasser hat die Zersetzung verlangsamt, weshalb sich die Überreste in einem so guten Zustand befinden, wenn wir sie ausgraben”, so Ejvind Hertz, Kurator für Archäologie am Skanderborg Museum.

Das Hauptziel der Grabung von 2012 wird sein, mehr über die Massenopferung der Krieger zu erfahren. Die Archäologen hoffen, dass die Analysen der Überreste einige der vielen Rätsel im Zusammenhang mit diesem einzigartigen Fund klären werden. Auch geologische Analysen werden durchgeführt werden, um zu untersuchen, weshalb die Opferung genau dort in den Wiesen von Alken stattfand.

Quelle: http://cas.au.dk/en/currently/nyhed/artikel/an-entire-army-sacrificed-in-a-bog/

(SOM)

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