Astro-Bild der Woche: Polarlichter aus der Perspektive eines Space Shuttle

Polarlichter, aufgenommen aus dem Weltraum von Bord eines Space Shuttle. (NASA / ESA)
Polarlichter, aufgenommen aus dem Weltraum von Bord eines Space Shuttle. (NASA / ESA)

Von der Erdoberfläche aus gesehen, gehören Polarlichter sicherlich zu den faszinierendsten Phänomenen am Nachthimmel. Das Astro-Bild der Woche zeigt, dass diese farbenfrohen Erscheinungen aber auch aus dem Weltraum betrachtet ein beeindruckendes Schauspiel bieten. Leider wurde nicht direkt angegeben, von welchem Shuttle aus die Aufnahme gemacht wurde, aber das Veröffentlichungsdatum (7. Januar 1998) spricht dafür, dass die Polarlichter von den Astronauten der Mission STS-87 fotografiert worden sein könnten, als sie im November 1997 an Bord des Space Shuttle Columbia im Orbit waren.

Polarlichter, also das Nordpolarlicht (Aurora Borealis) und das Südpolarlicht (Aurora Australis), entstehen durch Wechselwirkungen des energiereichen Sonnenwinds mit dem Erdmagnetfeld und der Erdatmosphäre. Die Teilchen des Sonnenwinds sind elektrisch geladen und werden daher von Magnetfeldern abgelenkt. Die Geometrie des Erdmagnetfeldes sorgt dafür, dass die Sonnenwind-Partikel meist in der Nähe der Polregionen in die tieferen Schichten der Erdatmosphäre eintreten können. Dort prallen sie mit den verschiedenen Molekülen zusammen, wobei je nach Art des Moleküls und abhängig von der Höhe Photonen – Lichtteilchen – mit charakteristischen Wellenlängen (Farben) entstehen. Bei starker Sonnenwindaktivität können sich auf diese Weise gigantische Vorhänge aus Licht bilden, die hauptsächlich in grünlichen Farbtönen leuchten und sehr komplexe Bewegungsmuster besitzen.

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Video-Link: https://youtu.be/2RRt6cPhgAM

Video-Bericht über die Entstehung von Polarlichtern und ihr Erscheinungsbild. (Science@NASA)

Im Normalfall sind Polarlichter einfach nur schön anzusehen und völlig ungefährlich, allerdings kann es bei extrem starken Sonnenstürmen dazu kommen, dass die Partikel nicht nur Polarlichter erzeugen, sondern auch die Elektronik von Satelliten beeinträchtigen oder Kurzschlüsse in Stromnetzen auf der Erde hervorrufen. Daher trägt die Untersuchung derartiger Phänomene viel zur besseren Vorhersage des Weltraumwetters in der unmittelbaren Umgebung der Erde und dessen Auswirkungen bei.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://spacetelescope.org/static/archives/images/wallpaper3/opo9804f.jpg

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 1: 3D-Bild des Sterns Eta Carinae
Bild 3: Ein galaktischer Plasmajet
Bild 4: Heißes Gas im Galaxienhaufen Abell 520

(THK)

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