Astro-Bild der Woche: Der Sternhaufen Hodge 301 im Tarantelnebel

Der Sternhaufen Hodge 301 im Tarantelnebel in der Großen Magellanschen Wolke. (ESO)
Der Sternhaufen Hodge 301 im Tarantelnebel in der Großen Magellanschen Wolke. (ESO)

Der Tarantelnebel (auch als NGC 2070 oder 30 Doradus bekannt) liegt knapp 170.000 Lichtjahre entfernt in der Großen Magellanschen Wolke, einer kleinen Satellitengalaxie unserer Milchstraße. Er ist eine der aktivsten Sternentstehungsregionen und enthält zudem mehrere interessante Sternhaufen, von denen einer hier auf dieser Aufnahme des Very Large Telescope zu sehen ist: Hodge 301.

Im Gegensatz zu dem Sternhaufen R136 im Zentrum des Tarantelnebels befindet sich Hodge 301 in dessen Randbereich. Es gibt noch weitere Unterschiede: Hodge 301 ist mit einem geschätzten Alter von 20 Millionen Jahren deutlich älter als R136 mit seinen rund ein bis zwei Millionen Jahren. R136 machte vor einiger Zeit Schlagzeilen, als in seinem Inneren der bislang massereichste Stern entdeckt wurde. R136a1, so seine Bezeichnung, muss bei seiner Entstehung etwa die 300-fache Sonnenmasse besessen haben. Hodge 301 enthielt auch einige sehr massereiche Sterne, aber aufgrund seines höheren Alters und der allgemein recht schnelllebigen Entwicklung massereicher Sterne sind viele von ihnen bereits als Supernova explodiert. Besonders auffällig sind drei rote Superriesen im Zentralbereich des Sternhaufens, die innerhalb der nächsten paar Millionen Jahre ihrer Existenz ein spektakuläres Ende in Form einer Supernova setzen werden.

Die von den Supernova-Explosionen verursachten Schockwellen rasen durch die umgebenden Gas- und Staubwolken und komprimieren sie, so dass dadurch nachfolgende Sternentstehungsprozesse ausgelöst werden können. Andererseits können die Gas- und Staubwolken auch einfach fortgeblasen werden, bevor die Entstehung weiterer Sterngenerationen anlaufen kann. Um diese Wechselwirkungen und den Einfluss von Supernovae auf die Sternbildung besser zu verstehen, beobachten Astronomen den Tarantelnebel und die eingebetteten Sternhaufen sehr genau. Die so gewonnenen Daten fließen in die bestehenden (Computer-)Modelle ein und vervollständigen nach und nach unser Bild der dort ablaufenden physikalischen Prozesse.

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 1: Ein Exoplanet um den Braunen Zwerg 2M1207
Bild 2: Der Weihnachtsbaum-Sternhaufen und der Konusnebel
Bild 4: Kandidaten für Braune Zwerge in den Plejaden

(THK)

Werbung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*