Hubble und das VLA beobachten die Radiogalaxie Hercules A

Aus der Umgebung des supermassiven Schwarzen Lochs im Zentrum der elliptischen Galaxie Hercules A werden zwei spektakuläre Jets in den intergalaktischen Raum geschleudert. (NASA, ESA, S. Baum and C. O'Dea (RIT), R. Perley and W. Cotton (NRAO / AUI / NSF), and the Hubble Heritage Team (STScI / AURA))
Aus der Umgebung des supermassiven Schwarzen Lochs im Zentrum der elliptischen Galaxie Hercules A werden zwei spektakuläre Jets in den intergalaktischen Raum geschleudert. (NASA, ESA, S. Baum and C. O'Dea (RIT), R. Perley and W. Cotton (NRAO / AUI / NSF), and the Hubble Heritage Team (STScI / AURA))

Spektakuläre Jets, die durch die Gravitationsenergie eines supermassiven Schwarzen Lochs im Zentrum der elliptischen Galaxie Hercules A angetrieben werden, demonstrieren die kombinierte Leistungsfähigkeit zweier Spitzenwerkzeuge der Astronomie: der Wide Field Camera 3 an Bord des Hubble Space Telescope und des kürzlich verbesserten Karl G. Jansky Very Large Array (VLA) Radioteleskop in New Mexico.

In sichtbaren Wellenlängen, beobachtet von Hubble, sieht die etwa zwei Milliarden Lichtjahre entfernte, gelbliche elliptische Galaxie in der Bildmitte recht gewöhnlich aus. Die Galaxie ist rund 1.000 Mal massereicher als die Milchstraße und beherbergt ein 2,5 Milliarden Sonnenmassen schweres zentrales Schwarzes Loch, was ungefähr 1.000 Mal schwerer als das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße ist. Aber die harmlos aussehende Galaxie mit der Bezeichnung „3C 348“ ist seit langem als das hellste Radiowellen emittierende Objekt im Sternbild Herkules bekannt. Sie gibt fast eine Milliarde Mal mehr Leistung in Radiowellenlängen ab als unsere Sonne und ist eine der hellsten extragalaktischen Radioquellen am gesamten Himmel.

Die Radiodaten des VLA offenbaren enorme, in optischen Wellenlängen unsichtbare Jets, die mit einer Länge von 1,5 Millionen Lichtjahren die Galaxie, aus der sie hervorgehen, in den Schatten stellen. Die Jets sind hochenergetische Plasmastrahlen, subatomare Teilchen und Magnetfelder, die mit annähernd Lichtgeschwindigkeit aus der Umgebung des Schwarzen Lochs fortgeschleudert werden. Die äußeren Bereiche der beiden Jets zeigen ungewöhnliche ringförmige Strukturen, was auf die Geschichte multipler Ausbrüche des supermassiven Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie hinweist.

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Video-Link: https://youtu.be/Ii3qEW0hSAw

Dieses Video zeigt eine 3D-Ansicht der kombinierten optischen und Radioemissionen der elliptischen Galaxie Hercules A. (NASA, ESA, and Z. Levay, F. Summers, G. Bacon, T. Davis, and L. Frattare (Viz 3D Team / STScI))

Die innersten Bereiche der Jets sind aufgrund der extremen Geschwindigkeit der Materie nicht sichtbar. Relativistische Effekte verhindern, dass wir das Licht sehen können. Weit entfernt von der Galaxie werden die Jets instabil und zerfallen in die Ringstrukturen und Fetzen. Die gesamte Radioquelle wird von einer sehr heißen, Röntgenstrahlung emittierenden Gaswolke umgeben, die auf diesem Kompositbild aus optischen und Radiowellenlängen nicht sichtbar ist.

Hubbles Blick auf das Gebiet zeigt auch eine elliptische Begleitgalaxie nah am Zentrum der optischen bzw. Radioquelle, die möglicherweise mit der Zentralgalaxie verschmilzt. Mehrere andere elliptische und Spiralgalaxien, die in den Hubble-Daten sichtbar sind, könnten Mitglieder eines Galaxienhaufens sein. Hercules A ist mit Abstand die hellste und massereichste Galaxie des Haufens.

Quelle: http://www.nasa.gov/mission_pages/hubble/science/hercules-a.html

(THK)

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