Kurzmeldung: Forscher beschreiben zwei neue Skarabäus-Arten der Gattung Gyronotus

Ein Exemplar der neu entdeckten Art Gyronotus perissinottoi in seinem natürlichen Lebensraum. (Credit: Lynette Clennell; CC-BY 3.0)
Ein Exemplar der neu entdeckten Art Gyronotus perissinottoi in seinem natürlichen Lebensraum. (Credit: Lynette Clennell; CC-BY 3.0)

Die Käferfamilie der Skarabäen (Blatthornkäfer, Scarabaeidae) ist berühmt für die im Alten Ägypten heiligen Käfer, aber zeigt eine viel größere Vielfalt rund um den Globus. Einige der am meisten bedrohten Vertreter gehören zu der flugunfähigen Gattung Gyronotus, die derzeit sechs bekannte Spezies umfasst. Eine kürzlich im Open-Access-Journal Zookeys veröffentlichte Studie beschreibt zwei neue Spezies mit einer ungewöhnlichen Verbreitung aus dem Süden Afrikas.

Die beiden neuen Spezies Gyronotus perissinottoi und Gyronotus schuelei leben in Grasländern und Savannen, während die meisten anderen bekannten Arten dieser Gattung Wälder als Lebensraum vorziehen. Gyronotus perissinottoi tritt in einem kleinen, aber biologisch vielfältigen Gebiet im Süden der Provinz KwaZulu-Natal auf, in dem schönen Umthamvuna Naturreservat. Die zweite Spezies, Gyronotus schuelei, stammt aus dem westlichen Swasiland und es sind momentan nur zwei Exemplare von ihr bekannt.

Die Vertreter der Gattung Gyronotus gehören neben mehreren anderen Gattungen des Tribus Canthonini wegen ihrer Anfälligkeit gegenüber Störungen zu den am stärksten bedrohten afrikanischen Scarabaeinae. Mit Ausnahme von Gyronotus glabrosus und den beiden neu beschriebenen Arten leben Spezies der Gattung Gyronotus in Küstengebieten und niedrig liegenden Waldgebieten. In den letzten 50 Jahren erfuhren diese Gebiete starke Veränderungen durch Rodungen, Abbau und Fragmentierung.

“Die Gattung Gyronotus ist Teil des Tribus Canthonini, der lange als ein Relikt des urzeitlichen Superkontinents Gondwana angesehen wurde. Mitglieder dieser Gattung sind flügellos und besonders anfällig für störende Umwelteinflüsse. Deshalb sind sie zweifellos von Bedeutung für die Artenvielfalt und haben einen hohen Erhaltungswert – ihr Status schwankt zwischen ‘bedroht’ und ‘stark bedroht'”, kommentieren die Autoren der Studie, Dr. Moretto aus Frankreich und Dr. Perissinotto von der Nelson Mandela Metropolitan University in Südafrika.

Abhandlung: Moretto P, Perissinotto R (2013) “Description and ecology of two new species of Gyronotus van Lansberge, 1874 (Coleoptera, Scarabaeidae) from southern Africa” Zookeys 344: 73. doi: 10.3897/zookeys.344.6101

Quelle: http://www.pensoft.net/news.php?n=311

(THK)

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