NASA veröffentlicht Videoaufnahmen des X-Klasse-Flare vom 10. September 2014

Dieses Bild zeigt den X-Klasse-Flare vom 10. September 2014, beobachtet von IRIS (links) und SDO (rechts). (NASA / LMSAL / Wiessinger)
Dieses Bild zeigt den X-Klasse-Flare vom 10. September 2014, beobachtet von IRIS (links) und SDO (rechts). (NASA / LMSAL / Wiessinger)

Am 10. September 2014 arbeitete das neueste NASA-Sonnenobservatorium, der Interface Region Imaging Spectrograph (IRIS), mit anderen Teleskopen zusammen, um einen X-Klasse-Flare auf der Sonne zu beobachten. X-Klasse-Flares gehören zu den stärksten Sonneneruptionen. Kombinierte Beobachtungen mit mehr als einem Teleskop helfen dabei, ein umfassenderes Bild solcher Ereignisse auf unserem nächstgelegenen Stern zu zeichnen. Das unten eingebundene Video zeigt, wie unterschiedlich der Flare aussieht, wenn er durch die Augen von IRIS und des Solar Dynamics Observatory der NASA betrachtet wird.

Das Video zeigt IRIS-Bilder, die auf Materie mit einer Temperatur von rund 60.000 Kelvin abgestimmt waren, was eine untere Schicht der Sonnenatmosphäre hervorhebt, die sogenannte Übergangsregion. IRIS kann mit beispielloser Auflösung in die Übergangsregion hineinzoomen. Die Bilder auf der rechten Seite stammen vom SDO. Das Video hebt Materie mit einer Temperatur von etwa 600.000 Kelvin hervor, die sich üblicherweise weiter oben in der Atmosphäre befindet, in der Korona. In einem dynamischen Ereignis wie diesem Flare treten heiße und kühle Materie jedoch oft in derselben Höhe auf.

Das IRIS-Video zeigt oben rechts deutlich einen Sonnenfleck in einer magnetisch komplexen Region auf der Sonnenoberfläche. Das SDO verdeutlicht dagegen, was darüber geschieht: Riesige magnetische Bögen erheben sich über die Oberfläche. Wenn der Flare beginnt, sind in den IRIS-Daten helle, scharfe Linien zu erkennen. Sie repräsentieren die Orte, an denen Materie anfängt zu Beginn des Flares aufgeheizt zu werden. Einige dieser Aufnahmen erscheinen auch auf der SDO-Seite, aber das tun viele andere Strukturen und Aufhellungen. Nur durch das Vergleichen der beiden Videos kann man herausarbeiten, was bei den niedrigeren Temperaturen (wahrscheinlich in der unteren Atmosphäre) geschieht und was darüber passiert.

IRIS muss mindestens einen Tag im Voraus auf bestimmte Regionen der Sonne ausgerichtet werden. Deswegen erfordert das Einfangen dieser Eruptionen während des Ausbruchs begründete Vermutungen und ein bisschen Glück. Bislang hat IRIS zwei X-Klasse-Flares und zahlreiche M-Klasse-Flares beobachtet. X-Klasse-Flares sind die stärksten Flares, während M-Klasse-Flares ein Zehntel dieser Stärke erreichen. Diese Beobachtungen haben einige der ersten und umfassendsten Beobachtungen dessen geliefert, was bei einem Flare in der Übergangsregion geschieht.

Das Solar & Astrophysics Laboratory von Lockheed Martin in Palo Alto (Kalifornien) entwickelte und leitet die IRIS-Mission. Das Ames Research Center der NASA in Moffett Field (Kalifornien) führt die Missionsoperationen durch und stellt die Bodensysteme zur Verfügung. Das Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt (Maryland) leitet das Explorer Program für das Science Mission Directorate in Washington, D.C.

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Video-Link: https://youtu.be/PuyT9zB87ZA

Der X-Klasse-Flare vom 10. September 2014, beobachtet von IRIS (links) und SDO (rechts). (NASA / LMSAL / Wiessinger)

Quelle: http://www.nasa.gov/content/goddard/nasa-releases-iris-footage-of-x-class-flare/

(THK)

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