Dank der immer früher einsetzenden Dunkelheit im Herbst und Winter bietet sich hier und da eine Gelegenheit, um Ausflüge in den sogenannten Deepsky-Bereich zu machen. Damit bezeichnet man visuelle oder fotografische Beobachtungen von Objekten, die außerhalb unseres Sonnensystems liegen, beispielsweise Sternhaufen, Galaxien oder Sternentstehungsregionen.
Der berühmte Orionnebel, auch bekannt als Messier 42 beziehungsweise M42, ist ein schönes Beispiel für eine Sternentstehungsregion. Mit einer Distanz von etwa 1.350 Lichtjahren ist sie – in kosmischen Maßstäben betrachtet – nicht sehr weit von der Erde entfernt und kann mit professionellen Hochleistungsteleskopen detailliert erforscht werden. Die Teleskope im Hobby- und Amateursegment reichen natürlich nicht an die Profiteleskope heran, aber auch mit kleinerem Equipment lassen sich schöne Beobachtungen machen, sowohl visuell als auch fotografisch.
Das obige Bild des Orionnebels basiert auf 37 Einzelbildern mit je 20 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 800, aufgenommen mit einer modifizierten Canon EOS 450D(a) an einem Newton-Teleskop mit 130mm Öffnung und 650mm Brennweite. Der Orionnebel stand noch recht tief und zu allem Überfluss störte auch noch die helle Außenbeleuchtung eines Nachbarhauses. Dennoch sind die ausgeprägtesten Strukturen des Nebels bereits erkennbar. Um den ausgedehnten Nebel detailliert und in seiner Gänze zu zeigen, fehlt es aber an Belichtungszeit. Zum Bild auf Flickr.
Oben: Die Plejaden sind ein offener Sternhaufen mit der Katalogbezeichnung Messier 45 (M45) im Sternbild Stier. Das Bild basiert auf denselben Einstellungen wie der Orionnebel weiter oben, jedoch wurden hier nur 30 Einzelaufnahmen mit jeweils 20 Sekunden Belichtungszeit verwendet. Die Plejaden sind bekannt für die spektakulären, bläulich leuchtenden Reflexionsnebel, die das Licht der nahen Sterne reflektieren. Allerdings reicht die kurze Gesamtbelichtungsdauer von 10 Minuten noch nicht aus, um sie deutlich in Erscheinung treten zu lassen. Zum Bild auf Flickr.
Oben: Der rund 2.300 Lichtjahre entfernte Ringnebel Messier 57 (M57) trägt zwar auch den Begriff “Nebel” im Namen, allerdings handelt es sich um eine völlig andere Art Nebel als der Orionnebel. Der Orionnebel als Sternentstehungsregion ist eine Geburtsstätte neuer Sterne – der Ringnebel ist in gewisser Weise das Gegenteil: Er stellt die letzten Phasen im Leben eines sonnenähnlichen Sterns dar. Die ringförmige Struktur besteht aus den äußeren Atmosphärenschichten, die der sterbende Stern in den interstellaren Weltraum abgestoßen hat. Zurück bleibt nur sein kleiner, heißer und dichter Kern, den Astronomen als Weißen Zwerg bezeichnen. Seine energiereiche Strahlung regt die zuvor abgestoßenen Gashüllen zum Leuchten an. Zum Bild auf Flickr.
Oben: Auf dem Bild sind Mirach und dessen Geist zu sehen. Mirach gehört zum Sternbild Andromeda und dient oft als Orientierungspunkt, um per “Star-Hopping” die Andromeda-Galaxie M31 zu finden, die sich ein Stück weiter nördlich befindet. In scheinbarer Nähe zu Mirach liegt aber noch eine andere Galaxie, die zugegebenermaßen weit weniger spektakulär aussieht als die Andromeda-Galaxie. Tatsächlich ist die Galaxie rund zehn Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Auf dem Bild erscheint sie als schwaches und etwas diffuses Fleckchen rechts oberhalb von Mirach in dessen 1-Uhr-Position. Zum Bild auf Flickr.
(THK)
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