Ein internationales Astronomenteam hat ein verblüffendes Spiralmuster in der gasförmigen Materie um einen Roten Riesen namens LL Pegasus und seinen Begleiter beobachtet. Der Stern ist rund 3.400 Lichtjahre von der Erde entfernt. Für die Beobachtung nutzte das Team ein leistungsfähiges Teleskop im Norden Chiles, das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array, kurz ALMA.
„Was wir mit diesen Beobachtungen in fantastischen Einzelheiten sehen, ist die letzte Phase eines sterbenden Roten Riesen, der den Großteil seiner gasförmigen Materie in einem starken, abströmenden Wind abstößt“, sagte Mark Morris, Professor für Physik und Astronomie an der University of California in Los Angeles und Co-Autor der Studie.
Nach Vergleichen ihrer Teleskopbeobachtungen mit Computersimulationen schlussfolgerten die Astronomen, dass eine hochgradig elliptische Umlaufbahn für die Form der Gasemissionen verantwortlich sind, die das System umgeben.
Die Forschungsarbeit erscheint im Journal Nature Astronomy und ist die Titelgeschichte der März-Ausgabe.
„Aufgrund der Orbitalbewegung des masseverlierenden Roten Riesen wird das kalte, molekulare Gas, aus dem der Wind dieses Sterns besteht, wie die Wassertropfen eines rotierenden Gartensprenklers nach außen geschleudert. Dadurch entsteht das spiralförmige Muster aus den Gashüllen“, sagte Morris.
ALMA, eine leistungsfähige internationale Einrichtung, die von vielen Ländern weltweit gemeinsam betrieben wird, misst Radioemissionen extrem kurzer Wellenlängen. Mit diesem einzigartigen Instrument waren die Wissenschaftler in der Lage, ein dreidimensionales Bild der Emissionen von den Molekülen zu erstellen, die von LL Pegasi abgestoßen wurden. Durch die Anwesenheit des umkreisenden Begleitsterns bilden sie dann ein Spiralmuster.
Die Bilder, die viele vollständige Umdrehungen des Spiralmusters zeigen, bieten Anhaltspunkte zur Dynamik des Doppelsternsystems über einen Zeitraum von etwa 5.000 Jahren. „Dieses ungewöhnlich geordnete System öffnet die Tür zum Verständnis, wie sich die Umlaufbahnen solcher Systeme mit der Zeit entwickeln, wenn einer der Sterne den Großteil seiner Masse verliert“, sagte Morris.
Video-Link: https://youtu.be/0Sr77kSI3nA
Video-Link: https://youtu.be/8pGDUgNUQXw
Hyosun Kim vom Academia Sinica Institute of Astronomy and Astrophysics in Taiwan leitete das Forschungsteam.
(THK)
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