Bildveröffentlichung / Hubble: Ein neues Portrait von Jupiter

Hubble-Aufnahme des Gasriesen Jupiter. Unter anderem sind der Große Rote Fleck (links) und ein kleinerer roter Fleck namens Red Spot Jr. (rechts) zu erkennen. (Credit: NASA, ESA, and A. Simon (GSFC))
Hubble-Aufnahme des Gasriesen Jupiter. Unter anderem sind der Große Rote Fleck (links) und ein kleinerer roter Fleck namens Red Spot Jr. (rechts) zu erkennen. (Credit: NASA, ESA, and A. Simon (GSFC))

Im April 2017 ist Jupiter in Opposition: Er befindet sich in seiner kleinsten Entfernung zur Erde, und die der Erde zugewandte Hemisphäre wird von der Sonne vollständig beleuchtet. Das NASA/ESA-Weltraumteleskop Hubble nutzte diese spezielle Konstellation, um ein Bild des mit Abstand größten Planeten im Sonnensystem zu machen. Dieses Bild gesellt sich zu vielen anderen früheren Bildern, und gemeinsam erlauben sie Astronomen, Veränderungen in der Atmosphäre des Gasriesen zu untersuchen.

Am 7. April stand Jupiter in Opposition – dem Punkt, an dem der Planet am Himmel der Sonne direkt gegenüber steht. Das bedeutet, dass sich die Sonne, Erde und Jupiter in einer Linie ausrichten, wobei die Erde zwischen der Sonne und dem Gasriesen liegt.

Die Opposition markiert außerdem den geringsten Abstand des Planeten zur Erde (etwa 670 Millionen Kilometer), so dass Jupiter am Nachthimmel heller erscheint als zu irgendeiner anderen Zeit des Jahres. Dieses Ereignis ermöglicht Astronomen, Teleskope im Weltraum und auf der Erdoberfläche zu nutzen, um mehr Details in der Atmosphäre Jupiters zu erkennen.

Am 3. April 2017 nutzte Hubble diese günstige Konstellation aus und richtete sein scharfes Auge auf Jupiter, um die Bildersammlung über unseren massereichen Nachbarn zu ergänzen. Hubble beobachtete Jupiter mit seiner Wide Field Camera 3 (WFC3), die Beobachtungen in ultravioletten, sichtbaren und infraroten Wellenlängen erlaubt. Das daraus resultierende Bild zeigt eine scharfe Ansicht Jupiters und offenbart eine Fülle an Strukturen in seiner dichten Atmosphäre. Weil er momentan so nah ist, kann Hubble Strukturen auflösen, die nur etwa 130 Kilometer groß sind.

Die Oberfläche Jupiters ist in mehrere unterscheidbare, farbenprächtige Bänder unterteilt, die parallel zum Äquator verlaufen. Diese Bänder werden durch Unterschiede in der Lichtundurchlässigkeit der Wolken verursacht, die variierende Mengen gefrorenen Ammoniaks enthalten. Die helleren Bänder besitzen höhere Konzentrationen als die dunkleren Bänder. Die verschiedenen Konzentrationen werden durch schnelle Winde voneinander getrennt, die Geschwindigkeiten von bis zu 650 Kilometern pro Stunde erreichen können.

Die bemerkenswerteste Struktur auf Jupiter ist der riesige Antizyklon, der als Großer Roter Fleck bezeichnet wird. Dieser Sturm ist groß genug, um einen gesamten erdgroßen Planeten auf einmal zu umschließen. Frühere Jupiter-Aufnahmen von Hubble und Teleskopen auf der Erde und dieses neue Bild bestätigen jedoch, dass der gigantische Sturm, der seit mindestens 150 Jahren auf Jupiter tobt, weiterhin schrumpft. Die Ursache dafür ist noch immer nicht bekannt. In der Hoffnung, dieses stürmische Rätsel zu lösen, wird Hubble Jupiter weiterhin beobachten.

Außer dem berühmten Großen Roten Fleck ist noch ein viel kleinerer Sturm in weiter südlich gelegenen Breiten sichtbar. Aufgrund des ähnlichen Aussehens, aber der viel kleineren Ausdehnung wurde er als “Red Spot Junior” bezeichnet.

Die Jupiter-Beobachtung ist Teil des Outer Planet Atmospheres Legacy (OPAL) Programms, in dessen Rahmen Hubble jedes Jahr etwas Zeit mit der Untersuchung der äußeren Planeten verbringt. Auf diese Weise haben Wissenschaftler Zugang zu einer Kartensammlung, die ihnen nicht nur hilft, die Atmosphären der Riesenplaneten im Sonnensystem zu verstehen, sondern auch die Atmosphäre unseres eigenen Planeten und der Planeten, die um andere Sterne entdeckt werden. Das Programm begann im Jahr 2014 mit Uranus und untersuchte seit 2015 Jupiter und Neptun. Im kommenden Jahr 2018 wird es mit der Beobachtung Saturns beginnen.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/heic1708a.jpg

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Video-Link: https://youtu.be/AnKZvAhecPQ

 

Quelle

(THK)

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