Bildveröffentlichung / Hubble: Messier 28 in voller Pracht

Hubble-Aufnahme des Kugelsternhaufens Messier 28. (Credits: ESA / Hubble & NASA, J. E. Grindlay et al.)
Hubble-Aufnahme des Kugelsternhaufens Messier 28. (Credits: ESA / Hubble & NASA, J. E. Grindlay et al.)

Auf diesem Hubble-Bild der Woche ist Messier 28 (M28) zu sehen, ein Kugelsternhaufen im Sternbild Sagittarius (Schütze), ungefähr 18.000 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Wie sein Name vermuten lässt, gehört dieser Kugelsternhaufen zum Messier-Katalog. Als der französische Astronom Charles Messier das Objekt Messier 28 im Jahre 1764 in seinen Katalog aufnahm, ordnete er es allerdings falsch ein und bezeichnete es als “einen [runden] Nebel, der keinen Stern enthält”. Heute wissen wir, dass Nebel ausgedehnte, oft leuchtende Wolken aus interstellarem Staub und ionisierten Gasen sind. Aber bis ins frühe 20. Jahrhundert wurde jedes astronomische Objekt als Nebel bezeichnet, das nicht klar begrenzt und isoliert war.

Jede unidentifizierte, verwaschene Lichtquelle könnte als Nebel bezeichnet werden. Tatsächlich wurden alle 110 von Charles Messier identifizierten astronomischen Objekte gemeinsam unter dem Titel “Katalog von Nebeln und Sternhaufen” zusammengefasst. Er klassifizierte viele unterschiedliche Objekte als Nebel – von Sternhaufen bis hin zu Supernova-Überresten. Das schließt das hier abgebildete Objekt Messier 28 mit ein, das ironischerweise in Wirklichkeit ein Sternhaufen ist.

Messiers Fehler ist verständlich. Obwohl Messier 28 auf diesem Bild leicht als Kugelsternhaufen erkennbar ist, ist er von der Erde aus weit weniger gut zu beobachten. Sogar mit einem Fernglas ist er nur sehr schwach sichtbar und die Verzerrungseffekte der Erdatmosphäre reduzieren diesen hell leuchten, alten Kugelsternhaufen zu einem gerade eben noch sichtbaren, verwaschenen Fleckchen am Himmel.

Man würde größere Teleskope benötigen, um einzelne Sterne in Messier 28 aufzulösen. Aus dem Weltraum kann das Weltraumteleskop Hubble Messier 28 jedoch in voller Schönheit beobachten – weit mehr als ein schwaches, formloses, nebelhaftes Fleckchen.

Das Weltraumteleskop Hubble wird gemeinsam von der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA) betrieben.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1910a.jpg

Quelle

(THK)

Werbung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*