Bildveröffentlichung / Hubble: Messier 3 – Blaue Verjüngung

Hubble-Aufnahme des Kugelsternhaufens Messier 3. (Credits: ESA / Hubble & NASA, G. Piotto et al.)
Hubble-Aufnahme des Kugelsternhaufens Messier 3. (Credits: ESA / Hubble & NASA, G. Piotto et al.)

Kugelsternhaufen sind an sich schöne Objekte, aber das Motiv dieses vom NASA/ESA-Weltraumteleskop Hubble aufgenommenen Bildes wird gemeinhin als einer der schönsten von ihnen angesehen: Messier 3.

Mit etwa einer halben Million Sternen ist diese acht Milliarden Jahre alte kosmische Kugel einer der größten und hellsten Kugelsternhaufen, die bislang entdeckt wurden. Was Messier 3 außerdem noch so besonders macht, ist seine ungewöhnlich große Population veränderlicher Sterne – das sind Sterne, deren Helligkeit im Lauf der Zeit variiert. Bis zum heutigen Tag werden in diesem Kugelsternhaufen neue veränderliche Sterne entdeckt, aber bis jetzt kennen wir 274 Stück. Das ist mit Abstand die höchste Anzahl veränderlicher Sterne, die in einem Kugelsternhaufen gefunden wurde.

Mindestens 170 davon gehören zum Typ der sogenannten RR-Lyrae-Veränderlichen, deren Pulsationsperiode direkt mit ihrer Helligkeit zusammenhängt. Wenn Astronomen wissen, wie hell ein Stern basierend auf seiner Masse und Klassifizierung tatsächlich ist, und sie dessen scheinbare Helligkeit von unserem Beobachtungsort hier auf der Erde kennen, dann können sie daraus seine Entfernung ableiten. Aus diesem Grund werden RR-Lyrae-Sterne auch als Standardkerzen bezeichnet. Das sind Objekte mit bekannter Helligkeit, deren Entfernungen und Positionen verwendet werden können, um große kosmische Distanzen und die Größenordnung des Universums besser zu verstehen.

Messier 3 enthält auch eine relativ hohe Anzahl an sogenannten Blue Stragglers, die auf dieser Hubble-Aufnahme deutlich hervortreten. Es handelt sich dabei um blaue Hauptreihensterne, die jung zu sein scheinen, weil sie blauer und heller als andere Sterne in dem Kugelsternhaufen leuchten. Man nimmt an, dass alle Sterne in Kugelsternhaufen gemeinsam entstanden und deswegen ungefähr das gleiche Alter haben.

Nur ein Unterschied bei der Masse kann diesen Sternen eine andere Farbe geben: Ein roter, alter Stern kann blauer erscheinen, wenn er mehr Masse ansammelt, beispielsweise indem er Materie von einem nahen Begleitstern abzieht. Diese zusätzliche Masse verwandelt ihn in einen blaueren Stern, was uns denken lässt, er sei jünger als er wirklich ist.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1914a.jpg

Quelle

(THK)

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