Ein Benchmark der eROSITA-Kameras und Performance

Das eROSITA-Teleskop. (Credits: P. Friedrich)
Das eROSITA-Teleskop. (Credits: P. Friedrich)

Kürzlich hat das von Wissenschaftlern am Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik (MPE) entwickelte Röntgenteleskop eROSITA (extended Roentgen Survey with an Imaging Telescope Array) die Aufmerksamkeit von Astronomen auf sich gezogen. Das Instrument beobachtet den gesamten Himmel im Röntgenenergieband bei 0,2-8 Kiloelektronenvolt und befindet sich an Bord des Spectrum-Roentgen-Gamma (SRG) Satelliten, der 2019 vom Kosmodrom in Baikonur (Kasachstan) gestartet wurde.

“Das eROSITA-Instrument wurde entworfen, um die großräumige Struktur des Universums zu untersuchen und kosmologische Modelle (darunter Dunkle Energie) zu überprüfen, indem Galaxienhaufen mit Rotverschiebungen größer als Eins registriert werden. Das entspricht einer kosmologischen Expansion, die schneller als Lichtgeschwindigkeit abläuft”, sagte Dr. Norbert Meidinger vom MPE, ein Mitglied des Entwicklungsteams. “Wir erwarten, dass eROSITA unser Verständnis der Entwicklung von supermassiven Schwarzen Löchern revolutionieren wird.” Die Details der Entwicklungsarbeit wurden im Journal of Astronomical Telescopes, Instruments, and Systems (JATIS) veröffentlicht.

Das eROSITA-Instrument ist nicht nur ein Teleskop, sondern besteht aus sieben identischen Teleskopen, wobei jedes über ein Spiegelsystem und eine Kamera in der Fokalebene verfügt. Die Kamera wiederum besteht aus dem Kamerakopf, der Kameraelektronik und einem Filterrad. Der Kamerakopf enthält den Detektor und sein Gehäuse, ein Protonenschild und eine Wärmeleitung zur Kühlung des Detektors. Die Elektronik umfasst die Steuerung und Datensammlungselektronik zum Betrieb des Detektors. Das Filterrad ist über dem Kamerakopf befestigt und hat vier Positionen, darunter einen optischen und einen UV-Blockfilter zur Reduzierung des Rauschsignals, eine radioaktive Röntgenquelle zur Kalibrierung und eine geschlossene Position, die instrumentelle Hintergrundmessungen erlaubt.

“Es ist aufregend, etwas über diese Röntgenkameras zu lesen, die sich in der Umlaufbahn befinden und ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Untersuchungen im Rahmen einer wichtigen Astrophysik-Mission ermöglichen”, sagte Megan Eckart vom Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in den USA, die stellvertretende Herausgeberin von JATIS. “Dr. Meidinger und sein Team liefern eine klare Beschreibung der Hardware-Entwicklung und Prüfung auf dem Boden und fügen der Abhandlung einen Leckerbissen bei: First-Light-Bilder von eROSITA und eine Beurteilung der Performance. Astrophysiker weltweit werden in den nächsten Jahren Daten dieser Kameras analysieren.”

Das eROSITA-Teleskop ist auf gutem Weg, die Röntgenastronomie zu revolutionieren.

Quelle

(THK)

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