Neue Studie wirft Licht auf die ältesten Krater auf dem Mond

Mosaik der erdzugewandten Seite des Mondes, basierend auf Daten der LROC-Kamera an Bord des Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO). (Credits: NASA / GSFC / Arizona State University)
Mosaik der erdzugewandten Seite des Mondes, basierend auf Daten der LROC-Kamera an Bord des Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO). (Credits: NASA / GSFC / Arizona State University)

Eine neue Studie der Curtin University hat ergeben, dass der Mond möglicherweise viel gewaltigeren Einschlägen von Asteroiden und anderen Himmelskörpern ausgesetzt war als bislang vermutet.

Die Studie wurde im Journal Nature Communications veröffentlicht und gibt bessere Einblicke darin, wie die ältesten Einschlagereignisse auf dem Mond fast unsichtbare Kratereindrücke hinterlassen haben könnten, was eine einmaligen Blick auf die Entwicklung des jungen Erde-Mond-Systems bietet.

Die leitende Wissenschaftlerin Prof. Katarina Miljkovic von der School of Earth and Planetary Science an der Curtin University und dem Space Science and Technology Centre sagte, dass die Krater auf dem Mond ganz anders ausgesehen hätten, wenn sie in der Zeit entstanden wären, als der Mond sich nach seiner Entstehung noch abkühlte.

„Diese großen Einschlagkrater, die oft als Einschlagbecken bezeichnet werden und während der Erstarrung des lunaren Magmaozeans vor mehr als vier Milliarden Jahren entstanden, sollten anders aussehen, verglichen mit jenen, die später in der geologischen Geschichte entstanden“, sagte Miljkovic.

„Ein sehr junger Mond hatte sich mit einem globalen Magmaozean gebildet, der über Millionen Jahre hinweg abkühlte – so entwickelte sich der Mond, wie wir ihn heute sehen. Wenn Asteroiden und andere Himmelskörper also eine weichere Oberfläche getroffen hätten, hätten sie nicht so schwere Eindrücke hinterlassen. Das bedeutet, dort gäbe es wenige geologische oder geophysikalische Belege für das Auftreten eines Einschlags“, sagte sie.

„Der Zeitrahmen für die Erstarrung des lunaren Magmaozeans schwankt zwischen den verschiedenen Studien deutlich, aber er könnte lang genug gewesen sein, um einen Teil des Großen Bombardements erfahren zu haben, das typisch für die frühesten Perioden in der Geschichte des Sonnensystems ist. Mit zunehmendem Alter kühlt sich die Oberfläche ab und wird härter, so dass die Einschläge des Bombardements durch Fernerkundung viel besser erkennbar sind“, ergänzte sie.

Miljkovic zufolge sei es unumgänglich, das Bombardement und die Krateraufzeichnungen aus den frühesten Epochen des Sonnensystems zu verstehen, um die Geschichte dessen zu vervollständigen, wie die Planeten entstanden und sich entwickelten.

Durch das Vergleichen verschiedener Perspektiven der Asteroidendynamik und Modellen zur Entwicklung des Mondes ergab die Studie, dass auf dem Mond möglicherweise Belege für seine frühesten Aufzeichnungen der Kraterbildung fehlen.

„Mit dieser Studie wollten wir die Diskrepanz zwischen der Theorie und den Beobachtungen der Krateraufzeichnungen auf dem Mond erklären“, sagte Miljkovic. „Das Ergebnis wird zukünftige Forschungen unterstützen und helfen, die Einschläge zu verstehen, die auf der jungen Erde stattgefunden haben könnten und wie sie die Entwicklung unseres Planeten beeinflusst haben könnten.“

Quelle

(THK)

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