Die MoEDAL Collaboration am Large Hadron Collider (LHC) installiert einen neuen Detektor an ihrem Experiment, rechtzeitig zum Start des nächsten Betriebslaufs des Teilchenbeschleunigers im kommenden Sommer. Er trägt die Bezeichnung MoEDAL Apparatus vor Penetrating Particles (kurz MAPP) und wird den Messbereich des MoEDAL-Experiments erweitern, um Suchen nach gering geladenen Teilchen und langlebigen Teilchen einzuschließen.
Das Portfolio des MoEDAL-Experiments zur Suche nach neuen, unbekannten Teilchen umfasst derzeit die Suche nach magnetischen Monopolen (hypothetische Teilchen mit einer magnetischen Ladung) und Dyonen (hypothetische Teilchen mit einer magnetischen und einer elektrischen Ladung). Diese Suchprogramme werden mit zwei Detektorsystemen durchgeführt. Eines besteht aus Detektoren, welche die Teilchen verfolgen und ihre Ladung messen, das andere besteht aus Detektoren, welche die Teilchen für weitere Untersuchungen einfangen.
Mit diesen Detektorsystemen hat das MoEDAL-Team bereits mehrere Ziele erreicht, darunter die Eingrenzung der Regionen, in denen man nach punktartigen magnetischen Monopolen suchen muss, sowie die erste Suche nach Dyonen an einem Teilchenbeschleuniger und kürzlich die erste Suche für Schwinger-Monopole mit endlicher Größe an einem Teilchenkollidierer.
Der neue MAPP-Detektor, der momentan in einem Nachbartunnel des LHC-Tunnels installiert wird, besteht aus zwei Hauptkomponenten: Eine Komponente – MAPP-mCP – wird nach Teilchen mit geringen Ladungen suchen (Ladungen, die weniger als einem Tausendstel der Elektronenladung entsprechen). Die andere Komponente – MAPP-LLP – wird nach langlebigen Teilchen suchen und dafür sogenannte Szintillator-Hodoskope verwenden, die ineinander geschachtelt sind.
„MoEDAL-MAPP wird uns erlauben, viele Modelle von physikalischen Phänomenen jenseits des Standardmodells der Teilchenphysik in einer Art und Weise zu erforschen, die die anderen LHC-Detektoren ergänzt“, sagte der MoEDAL-Sprecher Jim Pinfold.
(THK)
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