Bildveröffentlichung / Hubble: Das interagierende Galaxienpaar Arp-Madore 2105-332

Aufnahme des interagierenden Galaxienpaars Arp-Madore 2105-332, basierend auf Daten des Weltraumteleskops Hubble und des Victor M. Blanco 4-Meter-Teleskops. (Credits: ESA / Hubble & NASA, J. Dalcanton; Acknowledgement: L. Shatz)
Aufnahme des interagierenden Galaxienpaars Arp-Madore 2105-332, basierend auf Daten des Weltraumteleskops Hubble und des Victor M. Blanco 4-Meter-Teleskops. (Credits: ESA / Hubble & NASA, J. Dalcanton; Acknowledgement: L. Shatz)

Diese Aufnahme zeigt ein interagierendes Galaxiensystem, das unter der Bezeichnung Arp-Madore 2105-332 bekannt ist und rund 200 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Microscopium (Mikroskop) liegt. Wie andere kürzlich veröffentlichte Hubble-Bilder der Woche, gehört dieses System zum „Arp-Madore Catalogue of peculiar Galaxies“.

Die wundervolle Qualität dieser Aufnahme offenbart auch mehrere andere Galaxien, die nicht mit diesem System in Zusammenhang stehen, sondern nur zufällig so ausgerichtet sind, dass sie an einer Linie aufgereiht erscheinen, die sich der linken Komponente von Arp-Madore 2105-332 nähert (2MASX J21080752-3314337). Die rechte Galaxie trägt die Bezeichnung MASX J21080362-3313196. Diese Bezeichnungen sind nicht leicht zu merken, aber sie enthalten tatsächlich wertvolle Informationen: Es sind die Koordinaten der Rektaszension und Deklination, die von Astronomen verwendet werden, um astronomische Objekte zu lokalisieren.

Beide Galaxien gehören zu den Emissionsliniengalaxien. Das bedeutet, dass die Spektren beider Galaxien charakteristische helle Spitzen (sogenannte Emissionslinien) zeigen, wenn man sie mit Spektrometern beobachtet. Darin unterscheiden sie sich beispielsweise von Absorptionsliniengalaxien, deren Spektren verschiedene Lücken aufweisen, die als Absorptionslinien bezeichnet werden. Emissionslinien werden erzeugt, wenn Gase sehr heiß sind und dadurch genug Energie besitzen, so dass die Atome und Moleküle „angeregt“ werden und Licht emittieren. Mit anderen Worten: Emissionsliniengalaxien sind hochenergetisch, was sie zu wahrscheinlichen Orten intensiver Sternentstehungsprozesse macht.

Wie es bei vielen Galaxientypen der Fall ist, schließt die Kategorisierung einer Galaxie als Emissionsliniengalaxie nicht aus, dass sie andere Beschreibungen aufweist, die sich auf ihre anderen Eigenschaften beziehen. Arp-Madore 2105-332 ist zum Beispiel auch eine „besondere“ Galaxie, was die atypischen Formen der beiden beteiligten Komponenten widerspiegelt.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw2350a.jpg

Quelle

(THK)

Werbung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*