Dr. Stephen Potter und Dr. Encarni Romero-Colmenero vom South African Astronomical Observatory (SAAO) haben mit ihrem Team Hinweise für die Existenz eines außergewöhnlichen Planetensystems gefunden, in dem zwei Riesenplaneten ein enges Paar “Sonnen” umkreisen.
Wenn sich die Entdeckung bestätigt, stellt sie ein Beispiel für ein sehr eigenartiges Planetensystem dar, was die Natur des Sternenpaares betrifft. Bei den beiden Sternen handelt es sich um einen Weißen Zwerg und einen Roten Zwerg – jeder von ihnen kleiner als unsere Sonne und so eng beieinander stehend, dass sie sich in nur ein paar Stunden umkreisen. Das Sternenpaar würde ganz bequem in unserer Sonne Platz finden. Zufällig ist das System so ausgerichtet, dass sich die Sterne von der Erde aus betrachtet bei jeder Umkreisung gegenseitig bedecken. Dr. Potter und seine Mitarbeiter bemerkten, dass diese Bedeckungen nicht exakt nach der berechneten Zeit stattfanden, sondern manchmal zu früh oder zu spät auftraten.
Das führte die Wissenschaftler zu der Hypothese, dass die Anwesenheit von zwei Riesenplaneten das Wackeln des Orbits der beiden Sterne verursachen und die gemessene Zeit zwischen den Bedeckungen geringfügig verändern würde. Die Astronomen waren auch in der Lage abzuleiten, dass die Massen der beiden Planeten mindestens sechs beziehungsweise acht Jupitermassen betragen müssten und 16 respektive fünf Jahre für eine Umkreisung der beiden Sterne benötigen. Das System ist zu weit entfernt, um direkt fotografiert zu werden.
Dieses binäre Sternsystem, bekannt als UZ For wäre eine extrem lebensfeindliche Umgebung. (Anm. d. Red.: For ist die Abkürzung für das Sternbild Fornax bzw Chemischer Ofen.) Wegen ihrer geringen Entfernung zieht die Gravitation des Weißen Zwergs ständig Materie in Form eines kontinuierlichen Stroms von der Oberfläche des Roten Zwergs ab. Dieser Strom stürzt auf den Weißen Zwerg, wo er auf mehrere Millionen Grad aufgeheizt wird und infolgedessen das komplette Planetensystem mit enormen Mengen tödlicher Röntgenstrahlung flutet.
Diese Entdeckung wurde durch neue Beobachtungen des SAAO und des Southern African Large Telescope (SALT) möglich gemacht, die mit archivierten Daten verschiedener Observatorien und Satelliten aus 27 Aufzeichnungsjahren kombiniert wurden.
Quelle: http://www.saao.ac.za/no_cache/public-info/news/news/article/199/
(THK)
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