Forscher halten erdähnlichen Planeten im Doppelsternsystem Kepler-16 für möglich

Eine Illustration der habitablen Zone und der erweiterten habitablen Zone im System Kepler-16 (UT Arlington)
Eine Illustration der habitablen Zone und der erweiterten habitablen Zone im System Kepler-16 (UT Arlington)

Eine Gruppe Astrophysiker von der University of Texas in Arlington plant, die Diskussion über einen neu entdeckten Planeten zu erweitern, welcher zwei Sterne umkreist. Sie präsentieren eine Studie, die vorschlägt, dass ein erdähnlicher Planet in dem System existieren könnte.

Das System Kepler-16 machte im September 2011 Schlagzeilen als Forscher der Kepler-Mission die Entdeckung von Kepler-16b enthüllten, einem kalten Gasplaneten, der zwei Sterne umkreist wie die fiktionale Welt “Tatooine” aus den Star Wars Filmen (astropage.eu berichtete).

Das Team von der UT Arlington verwendete Daten von Kepler und vorherige Forschungsarbeiten und schlussfolgerte, dass ein erdähnlicher Planet Kepler-16b als Exomond umkreisen und in der “habitablen Zone” des Systems existieren könnte. Sie denken auch, dass unter bestimmten Bedingungen eine “erweiterte habitable Zone” außerhalb der Umlaufbahn des Gasplaneten existiert. Um Leben in dieser Zone zu beherbergen müsse ein terrestrischer Planet, der die beiden Sterne umkreist, große Mengen von Treibhausgasen wie Kohlenstoffmonoxid oder Methan in seiner Atmosphäre aufweisen, sagten sie.

Billy Quarles, ein Doktorand am College of Science der UT Arlington, präsentierte die Ergebnisse am 9. Januar auf dem jährlichen Treffen der American Astronomical Society in Austin (Texas). Co-Autoren der Arbeit sind Professor Zdzislaw Musielak und Assistenzprofessor Manfred Cuntz vom Department of Physics der UT Arlington.

“Dies ist eine Begutachtung der Möglichkeiten”, sagte Musielak, zweimaliger Gewinner des angesehenen Humboldt-Preises für seine astrophysikalische Arbeit. “Wir sagen ihnen, wo sich ein Planet in dem System befinden muss, um bewohnbar zu sein. Wir hoffen, dass sie dort schauen werden.”

Die Kepler-Mission ist ein 2009 von der NASA gestartetes Weltraumteleskop, das Licht von 150.000 Sternen registriert. Wissenschaftler, die mit den Kepler-Daten arbeiten, suchen nach Veränderungen der stellaren Helligkeit, die auf einen Transit hinweisen – einen vor dem Stern vorbeiziehenden Planeten. Sie nutzen Messungen der Helligkeit des Sterns, um zu bestimmen, ob sich der Planet in einer “habitablen Zone” befindet, einer Region, in der die Umlaufbahn des Planeten stabil wäre und wo günstige Bedingungen für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Leben existieren könnten.

Das Team der UT Arlington gründet seine Schlussfolgerungen über eine “erweiterte habitable Zone” außerhalb der Umlaufbahn von Kepler-16b auf Forschungsarbeiten von Wissenschaftlern wie Michael A. Mischna von der NASA. Diese Forschung besagt, dass Leben außerhalb der traditionellen habitablen Zone entdeckt werden könnte, aber dass dafür eine extremere Planetenatmosphäre benötigt werde, eine in der Chemikalien einen starken Aufheizungs-Effekt erzeugen, sagte Quarles.

“Er bekommt weniger Licht von dem Stern, deswegen muss der Planet selbst mehr Wärme aufrecht erhalten”, sagte er.
Zusätzlich zu ihrer Präsentation auf dem Treffen der AAS hofft das Team der UT Arlington, seine Ergebnisse bald zu veröffentlichen. Cuntz sagte, die Arbeit demonstriere, wie die Suche nach habitablen Planeten die Entwicklung von Theorie und Beobachtungen erforderlich mache.

“Diese Arbeit basiert auf Beobachtungen und sie hat das Potenzial, weitere Beobachtungen hervorzubringen”, sagte er.

Pamela Jansma, Dekanin des College of Science, sagte, dass die Universität stolz darauf sei, dass ihr Forschungsteam unter Wissenschaftlern aus dem ganzen Land ausgewählt wurde, um auf dem Treffen der American Astronomical Society zu sprechen.

“Dies ist die Art Arbeit, welche die Vorstellungen der Studenten einfängt und sie über eine Karriere in der Wissenschaft nachdenken lässt. Es ist sicher, dass die Aufmerksamkeit anderer Forscher auf sich ziehen und sogar weitere Untersuchungen entfachen wird”, sagte sie.

Die UT Arlington ist ein umfangreiches Forschungsinstitut für 33.439 Studenten im Herzen von Nordtexas.

Quelle: http://www.uta.edu/news/releases/2012/01/kepler-research.php

(THK)

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