Neue Erkenntnisse über die Dünen auf dem Saturnmond Titan

Dünen auf Titan, verglichen mit ähnlichen Formationen auf der Erde (NASA / JPL-Caltech, and NASA / GSFC / METI / ERSDAC / JAROS and U.S. / Japan ASTER Science Team)
Dünen auf Titan, verglichen mit ähnlichen Formationen auf der Erde (NASA / JPL-Caltech, and NASA / GSFC / METI / ERSDAC / JAROS and U.S. / Japan ASTER Science Team)

Daten der NASA-Raumsonde Cassini zeigen, dass die Größen und Muster der Dünen auf dem Saturnmond Titan als Funktion der Höhe und der geographischen Breite variieren. Die Dünen in höher gelegenen Regionen oder die in höheren Breiten befindlichen Dünen wie die Dünen in der Fensal-Region (siehe Bild unten links) neigen dazu, schmaler zu sein und liegen weiter auseinander, mit Zwischenräumen, die von einer dünneren Sandschicht bedeckt sind. Dünen in der Belet-Region (oben links) liegen in einer niedrigeren Höhe und geografischen Breite. Die Belet-Dünen sind breiter mit dickeren Sandschichten zwischen ihnen. Die Kalahari-Dünen in Südafrika und Namibia (unten rechts) befinden sich in einer Region mit begrenzten verfügbaren Sedimenten zeigen Effekte, die vergleichbar mit den Fensal Dünen sind. Die Belet-Dünen auf Titan ähneln den irdischen Oman-Dünen im Jemen und Saudi-Arabien, wo reichlich Sedimente vorhanden sind. Die Oman-Dünen sind oben rechts abgebildet.

Der Höheneffekt deutet darauf hin, dass der “Sand”, der wahrscheinlich aus Kohlenwasserstoffen besteht und für die Bildung gebraucht wird, hauptsächlich in den Tiefländern von Titan vorkommt. Saturns elliptische Umlaufbahn könnte erklären, warum die Dünen dort schmaler und weiter voneinander entfernt sind und die Räume zwischen den Dünen weniger mit Sand bedeckt sind, je weiter nach Norden man sich bewegt. Die Sommer in der südlichen Hemisphäre sind kürzer und wärmer als die in der nördlichen Hemisphäre und hinterlassen den Boden im Süden möglicherweise weniger feucht, weil die nördlichen Regionen eine stärkere Verdampfung und Kondensation erfahren. Wenn der Boden feucht ist, ist es schwieriger, Sandpartikel zu bewegen, weil sie klebrig und schwerer sind. Als Folge davon ist es schwieriger, Dünen aufzubauen.

Die Aufnahmen der Belet- und Fensal-Region wurden am 28. Oktober 2005 und am 10. April 2007 von Cassinis Radarinstrument gemacht. Sie wurden bearbeitet, um denselben räumlichen Maßstab und Ausdehnung zu zeigen. Auf diesen Bildern sind die Dünen auf Titan die dunklen Linien, die 1-2 Kilometer breit sind und die Gebiete zwischen den Dünen (helle Linien) sind 1-4 Kilometer breit. Die Fensal-Region erscheint auf diesen Radarbildern viel heller als die Belet-Region, weil dort zwischen den Dünen eine dünnere Sandschicht liegt. Diese Zwischenräume sind auch breiter als die in der Belet-Region. Das Bild der Oman-Dünen, auch bekannt als Dünen in der Rub’ al Khali oder Empty Quarter, wurde vom Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer (ASTER) an Bord des NASA-Satelliten Terra gemacht.

Weitere Informationen gibt es unter http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA02656. Das Bild der Kalahari-Dünen in der Namib-Wüste wurde ebenfalls von ASTER gemacht.
Weitere Informationen über dieses Bild gibt es unter http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=76579.

Die Cassini-Huygens-Mission ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA, der European Space Agency (ESA) und der Italian Space Agency. Das Jet Propulsion Laboratory der NASA, eine Abteilung des California Institute of Technology in Pasadena, betreibt die Mission für das Science Mission Directorate in Washington, DC. Der Cassini-Orbiter wurde am JPL entwickelt und zusammengebaut. Das Radarinstrument wurde vom JPL und der Italian Space Agency in Zusammenarbeit mit Teams aus den Vereinigten Staaten und mehreren europäischen Ländern konstruiert.

Weitere Informationen über die Cassini-Huygens-Mission gibt es unter
http://www.nasa.gov/cassini und http://saturn.jpl.nasa.gov/.

Quelle: http://www.nasa.gov/mission_pages/cassini/multimedia/pia15225.html

(THK)

Werbung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*