Astro-Bild der Woche: Spitzers Blick auf die Sternentstehungsregion W5

Die Sternentstehungsregion W5, aufgenommen vom Spitzer Space Telescope. (NASA / JPL-Caltech / Harvard-Smithsonian CfA)
Die Sternentstehungsregion W5, aufgenommen vom Spitzer Space Telescope. (NASA / JPL-Caltech / Harvard-Smithsonian CfA)

Die Sternentstehungsregion W5 liegt in Richtung des Sternbildes Cassiopeia und ist circa 6.500 Lichtjahre entfernt. Die nebenstehende Aufnahme stammt vom Multiband Imaging Photometer (MIPS), einem Instrument, das zur Infrared Array Camera an Bord des Spitzer Space Telescope gehört. Die Beobachtung in infraroten Wellen-längen enthüllt zahlreiche Einzelheiten, die bei der Betrachtung in optischen Wellenlängen verborgen bleiben, weil die dichten Gas- und Staubwolken für einen erheblichen Teil des sichtbaren Lichts undurchlässig sind.

Im Infrarotspektrum zeigt sich die ganze Schönheit solch ausgedehnter Gas- und Staubwolken viel eindrucksvoller, weil die langwellige Infrarot-strahlung auch relativ dichte Staubschleier durchdringen kann. Man kann im unteren Teil der Aufnahme beispielsweise säulenähnliche Strukturen erkennen, die stark an die berühmten “Säulen der Schöpfung” im Adlernebel erinnern, auch wenn diese Exemplare nicht so ausgeprägt sind. Auffällig sind auch die enormen Hohlräume innerhalb der Gas- und Staubwolken. Sie werden durch die besonders energiereiche ultraviolette Strahlung massereicher Sterne gewissermaßen in die umgebenden Gaswolken hineingebrannt. Die Sternwinde spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der großräumigen Gestaltung derartiger Regionen, indem sie die Gasmoleküle und Staubpartikel mitreißen.

Auf dem Bild sind dichte Staubwolken in grünlichen Farbtönen dargestellt, während rote Farbtöne auf die Anwesenheit heißen Staubes in den Hohlräumen der Region hinweisen. Die räumlich begrenzten, weißen Flecken sind Gebiete, in denen sich die jüngsten Sterne dieses Nebels bilden. Sie befinden sich hauptsächlich an den Grenzbereichen der ausgedehnten Hohlräume, was eine Theorie bestätigt, die den Sternentstehungsprozess beschreibt. Sie besagt, dass die Strahlung und die Winde massereicher Sterne die Gasmassen komprimieren, während sie sie mitreißen und die Hohlräume erzeugen. Durch die Komprimierung in den Randbereichen wird dort die Entstehung der nachfolgenden Sterngenerationen eingeleitet – genau das kann man hier beobachten. Aus diesem Grund ist die Beobachtung von Sternentstehungsregionen unverzichtbar, wenn es darum geht, die Natur des Universums zu verstehen.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/jpeg/PIA11046.jpg

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Video-Link: https://youtu.be/q1-hsyrd2Ck

Weitere Einzelheiten und Erklärungen über die Sternentstehungsregion W5. (NASA / JPL-Caltech / Spitzer Science Center Harvard-Smithsonian CfA)

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 1: Der Asteroid Annefrank
Bild 3: Detailaufnahmen des Sterns Vega
Bild 4: Die Plejaden

(THK)

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