Die Sonnenaktivität beeinflusst den natürlichen Klimawandel

Veränderungen in der solaren Aktivität wirken sich auch auf das Klima der Erde aus. (NASA)
Veränderungen in der solaren Aktivität wirken sich auch auf das Klima der Erde aus. (NASA)

Eine neue Studie der Lund University in Schweden hat erstmals die Sonnenaktivität während der letzten Eiszeit rekonstruiert. Die Studie zeigt, dass das regionale Klima von der Sonne beeinflusst wird und schlägt Ansätze vor, um die zukünftigen Klimabedingungen in bestimmten Regionen besser vorherzusagen.

Die Wissenschaftler waren erstmals in der Lage, die Sonnenaktivität am Ende der Eiszeit vor etwa 20.000-10.000 Jahren zu rekonstruieren, indem sie Spurenelemente in Eisbohrkernen aus Grönland und aus Höhlenformationen in China analysierten. Während des letzten glazialen Maximums war Schweden von einem dicken Eisschild bedeckt, der sich bis nach Norddeutschland erstreckte. Der Meeresspiegel war über 100 Meter niedriger als heute, weil das Wasser in den ausgedehnten Eisschilden gefroren war. Die neue Studie demonstriert, dass die solaren Veränderungen das Klima auf ähnliche Weise beeinflussen – unabhängig davon, ob das Klima extrem ist (wie bei einer Eiszeit), oder ob es so wie heute ist.

„Die Studie zeigt einen unerwarteten Zusammenhang zwischen der Sonnenaktivität und dem Klimawandel auf. Sie belegt, dass Veränderungen der Sonnenaktivität nichts Neues sind und dass die Sonnenaktivität das Klima beeinflusst – insbesondere das regionale. Diese Prozesse zu verstehen hilft uns, das Klima in bestimmten Regionen besser vorherzusagen“, sagte Raimund Muscheler, Dozent für Quartär-Geologie an der Lund University und ein Co-Autor der Studie.

Der Einfluss der Sonne auf das Klima ist Gegenstand aktueller Debatten, vor allem was die globale Erwärmung in den vergangenen 15 Jahren angeht, die geringer als erwartet ausfiel. Es gibt noch viel Unsicherheit darüber, wie die Sonne das Klima beeinflusst, aber die Studie lässt darauf schließen, dass der wichtigste Faktor die indirekten Auswirkungen auf die atmosphärische Zirkulation ist und nicht die direkte Sonnenenergie.

„Verringerte Sonnenaktivität könnte zu kälteren Wintern in Nordeuropa führen. Das liegt daran, dass die ultraviolette Strahlung der Sonne die atmosphärische Zirkulation beeinflusst. Interessanterweise führt der gleiche Prozess in Grönland zu wärmeren Wintern mit mehr Schneefall und mehr Stürmen. Die Studie zeigt außerdem, dass die verschiedenen solaren Prozesse in die Klimamodelle einbezogen werden müssen, um den zukünftigen globalen und regionalen Klimawandel besser vorherzusagen“, sagte Dr. Muscheler.

Abhandlung: „Persistent link between solar activity and Greenland climate during the Last Glacial Maximum im Journal Nature.

Quelle: http://www.lunduniversity.lu.se/o.o.i.s?id=24890&news_item=6165

(THK)

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