Bildveröffentlichung / Hubble: Panta rhei – Bewegung in der Milchstraßen-Galaxie

Der Kugelsternhaufen Palomar 12 in den Außenbereichen unserer Milchstraßen-Galaxie, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (ESA / Hubble & NASA)
Der Kugelsternhaufen Palomar 12 in den Außenbereichen unserer Milchstraßen-Galaxie, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (ESA / Hubble & NASA)

„Panta rhei“ (griechisch „Alles fließt“) ist eine vereinfachte Version der Lehre des berühmten griechischen Philosophen Heraklit. Im Grunde genommen bedeutet sie, dass sich alles in Bewegung befindet. Und tatsächlich ist alles im Universum kontinuierlich in Bewegung und spiralt und bewegt sich durch den Weltraum. Manche kosmischen Objekte bewegen sich weiter als andere: Man nehme als Beispiel den hier abgebildeten Kugelsternhaufen Palomar 12, aufgenommen mit dem von NASA und ESA betriebenen Weltraumteleskop Hubble. (Anm. d. Red.: Palomar 12 liegt rund 60.000 Lichtjahre entfernt in Richtung des Sternbildes Capricornus (Steinbock).)

Obwohl er sich derzeit in den Außengebieten des Halos unserer Milchstraßen-Galaxie befindet, wurde Palomar 12 nicht dort geboren. Als Astronomen erstmals diesen Kugelsternhaufen untersuchten, waren sie wegen seines seltsam jung anmutenden Alters verwundert, verglichen mit anderen Kugelsternhaufen in der Milchstraßen-Galaxie. Er schien ungefähr 30 Prozent jünger zu sein als andere Kugelsternhaufen, die zu unserer Galaxie gehören. Falls er innerhalb unserer Galaxie entstand, wäre er sicherlich in einer ähnlichen Zeit geboren worden wie seine Weggefährten.

Eine genauere Untersuchung offenbarte, dass Palomar 12 in Wirklichkeit vor etwa 1,7 Milliarden Jahren aus seinem Geburtshaus, der Sagittarius-Zwerggalaxie, herausgerissen wurde. Die Ursache dafür waren gravitative Wechselwirkungen zwischen seiner früheren Heimatgalaxie und unserer Milchstraßen-Galaxie. Die Sagittarius-Zwerggalaxie, die Palomar 12 einst seine Heimat nannte, ist eine Satellitengalaxie unserer Milchstraßen-Galaxie und umkreist uns in geringer Entfernung. Gelegentlich passiert sie sogar die Ebene unserer eigenen Galaxie. Sie wird von der Milchstraßen-Galaxie langsam auseinandergerissen und verzehrt.

Die funkelnden Sterne auf dieser Aufnahme wurden mit der Advanced Camera for Surveys (ACS) an Bord des Weltraumteleskops Hubble fotografiert.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://spacetelescope.org/static/archives/images/large/potw1507a.jpg

Quelle: http://spacetelescope.org/images/potw1507a/

(THK)

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