Bildveröffentlichung / Hubble: Neuauflage der Galaxie NGC 6240

Hubble-Aufnahme der Galaxie NGC 6240. (NASA, ESA, the Hubble Heritage (STScI / AURA) - ESA / Hubble Collaboration, and A. Evans (University of Virginia, Charlottesville / NRAO / Stony Brook University))
Hubble-Aufnahme der Galaxie NGC 6240. (NASA, ESA, the Hubble Heritage (STScI / AURA) - ESA / Hubble Collaboration, and A. Evans (University of Virginia, Charlottesville / NRAO / Stony Brook University))

Nicht alle Galaxien besitzen eine klar definierte Form, wie diese neue Aufnahme von NGC 6240 demonstriert. Die Aufnahme wurde mit dem von der NASA und ESA betriebenen Weltraumteleskop Hubble gemacht. Bereits im Jahr 2008 wurde ein Hubble-Bild dieser Galaxie veröffentlicht, aber die dichte Region im Zentrum der Galaxie, hier in pink-rötlichen Farbtönen dargestellt, wurde erst in diesen neuen Beobachtungen mit der Wide Field Camera 3 (WFC3) und der Advanced Camera for Surveys (ACS) enthüllt.

NGC 6240 liegt ungefähr 400 Millionen Lichtjahre entfernt in Richtung des Sternbildes Ophiuchus (Schlangenträger). Die Galaxie besitzt eine längliche Form mit verästelten Fetzen, Bögen und Schweifen. Diese Ansammlung aus Gas, Staub und Sternen zeigt mehr als nur eine flüchtige Ähnlichkeit mit einem Schmetterling und – vielleicht weniger schön im konventionellen Sinn – mit einem Hummer.

Die bizarr aussehende Galaxie sah zu Beginn ihrer Existenz nicht so aus. Ihr verzerrtes Erscheinungsbild ist die Folge einer galaktischen Verschmelzung, die stattfindet, wenn zwei Galaxien sich zu nahe kommen. Die Verschmelzung verursachte Wellen neuer Sternentstehungsprozesse (Starbursts) und ließ viele junge, heiße Sterne als Supernovae explodieren. Im Jahr 2013 wurde eine neue Supernova mit der Bezeichnung SN 2013dc in dieser Galaxie entdeckt. Sie ist auf diesem Bild zwar nicht sichtbar, aber hier ist ihre Position markiert.

Im Zentrum von NGC 6240 tritt ein sogar noch interessanteres Phänomen auf. Als sich die beiden Galaxien einander näherten, taten das auch ihre zentralen Schwarzen Löcher. Es gibt zwei supermassive Schwarze Löcher in diesem Durcheinander, die mehr und mehr aufeinander zu spiralen. Momentan sind sie nur rund 3.000 Lichtjahre voneinander entfernt – das ist unglaublich nah, wenn man bedenkt, dass die Galaxie selbst etwa 300.000 Lichtjahre Durchmesser hat. Ihre Nähe festigt ihr Schicksal, weil sie einander jetzt zu nah sind, um dem jeweils anderen Schwarzen Loch noch zu entkommen. Bald werden sie ein einziges gigantisches Schwarzes Loch bilden.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1520a.jpg

Quelle: http://spacetelescope.org/images/potw1520a/

(THK)

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