Bildveröffentlichung / Hubble: Der ungewöhnliche Kugelsternhaufen NGC 362

NGC 362, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (ESA / Hubble & NASA)
NGC 362, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (ESA / Hubble & NASA)

Kugelsternhaufen bieten eine der spektakulärsten Ansichten am Nachthimmel. Diese kunstvollen, kugelförmigen Gebilde enthalten hunderttausende Sterne und befinden sich in den Randgebieten von Galaxien. Die Milchstraßen-Galaxie besitzt mehr als 150 solcher Kugelsternhaufen – und das Exemplar mit der Katalogbezeichnung NGC 362 auf diesem Bild des NASA/ESA-Weltraumteleskops Hubble ist eines der ungewöhnlicheren. (Anm. d. Red.: Der Kugelsternhaufen NGC 362 liegt rund 28.000 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Tukan am Himmel über der Südhalbkugel. Von Mitteleuropa aus ist er daher nicht zu sehen.)

Wenn Sterne ihren Lebensweg beschreiten und in ihren Kernen Elemente verschmelzen, erschaffen sie in diesem Prozess immer schwerere Elemente, die in der Astronomie als Metalle bezeichnet werden. Wenn diese Sterne sterben, fluten sie ihre Umgebung mit der Materie, die sie während ihrer Lebenszeit gebildet haben und reichern das interstellare Medium mit Metallen an. Aus diesem Grund enthalten später entstandene Sterne höhere Anteile an Metallen als ihre älteren Verwandten.

Indem sie die verschiedenen Elemente untersuchten, die in einzelnen Sternen in NGC 362 vorhanden sind, entdeckten Astronomen, dass der Kugelsternhaufen einen überraschend hohen Metallgehalt aufweist. Das lässt darauf schließen, dass er jünger ist als erwartet. Obwohl die meisten Kugelsternhaufen viel älter als der Großteil der Sterne in ihrer Heimatgalaxie sind, folgt NGC 362 nicht diesem Trend – sein Alter liegt zwischen zehn und elf Milliarden Jahren. Zum Vergleich: Das Alter der Milchstraßen-Galaxie wird auf mehr als 13 Milliarden Jahre geschätzt.

Diese Aufnahme, auf der man einzelne Sterne in NGC 362 erkennen kann, wurde von der Advanced Camera for Surveys (ACS) an Bord des Weltraumteleskops Hubble gemacht.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1643a.jpg

Quelle

(THK)

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