Dieses dunkle, verworrene Geflecht ist ein Objekt mit der Katalogbezeichnung SNR 0454-67.2. Es bildete sich auf eine sehr brachiale Weise: Es handelt sich um einen Supernova-Überrest, der entstand, nachdem ein massereicher Stern seiner Existenz mit einer katastrophalen Explosion ein Ende gesetzt und seine Materie in den umgebenden Weltraum geschleudert hat. Daraus ging die ausgedehnte Struktur aus rötlichen schlängelnden Gasschwaden inmitten dunkler, turbulenter Wolken hervor, die wir auf dieser Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble sehen. (Anm. d. Red.: Das Bild basiert auf Beobachtungsdaten, die das Hubble-Teleskop in optischen Wellenlängen und im H-alpha-Bereich gesammelt hat. Das Weltraumteleskop Hubble wird gemeinsam von der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA) betrieben.)
SNR 0454-67.2 befindet sich in der Großen Magellanschen Wolke, einer kleinen Satellitengalaxie, die in der Nähe der Milchstraßen-Galaxie liegt. Der Überrest ist wahrscheinlich das Ergebnis einer Supernova-Explosion des Typs Ia. Dieser Supernova-Typ entsteht beim Tod eines Weißen Zwergs, der wächst und wächst, indem er Materie von einem stellaren Begleiter abzieht, bis er eine kritische Grenzmasse erreicht und schließlich vollständig explodiert. (Anm. d. Red.: Die Große Magellansche Wolke ist ungefähr 163.000 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt.)
Weil sie immer durch einen bestimmten Mechanismus entstehen (nämlich wenn der Weiße Zwerg eine bestimmte Grenzmasse erreicht, die Chandrasekhar-Grenze), besitzen diese Explosionen immer eine gut bekannte Helligkeit. Deswegen werden sie von Wissenschaftlern als Entfernungsmesser – sogenannte Standardkerzen – verwendet, um große Distanzen im Universum zu messen.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1848a.jpg
(THK)
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