Diese Aufnahme zeigt ein Gravitationslinsensystem mit der Katalogbezeichnung SDSS J0928+2031. In den vergangenen Monaten wurden Gravitationslinsensysteme dieser Art bereits ein paar Mal als Hubble-Bild der Woche ausgewählt. Der Grund dafür liegt darin, dass die Daten des Weltraumteleskops Hubble momentan verwendet werden, um zu untersuchen, wie Sterne entstehen und wie sie sich in fernen Galaxien entwickeln. Das Weltraumteleskop Hubble wird zusammen von der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA) als Gemeinschaftsprojekt betrieben.
Gravitationslinseneffekte können Astronomen bei der Untersuchung von Objekten helfen, die ansonsten zu schwach oder zu klein erscheinen würden. Wenn ein massereiches Objekt – beispielsweise ein massereicher Galaxienhaufen wie in diesem Fall – mit seinem enorm starken Gravitationsfeld die Raumzeit krümmt, lässt es das Licht von weiter entfernen Galaxien entlang veränderter und gekrümmter Bahnen laufen. Außerdem bündelt es das Licht und ermöglicht uns dadurch, es zu beobachten und seine Quelle zu untersuchen.
Auf diesem Bild erkennen wir zwei dominante elliptische Galaxien nahe der Bildmitte. Die Gravitation des Galaxienhaufens, zu dem diese Galaxien gehören, agiert als die oben erwähnte Gravitationslinse und erlaubt uns, die weiter entfernten Galaxien hinter dem Galaxienhaufen zu beobachten. Wir sehen die Effekte dieser Gravitationslinse als schmale, gekrümmte Lichtstreifen, welche die beiden großen Galaxien umgeben. (Anm. d. Red.: Der Galaxienhaufen SDSS J0928+2031 befindet sich in Richtung des Sternbildes Leo (Löwe).)
Diese Aufnahme machte das Weltraumteleskop Hubble im Rahmen eines Himmelsdurchmusterungsprogramms, das als Sloan Giant Arcs Survey bezeichnet wird.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1903a.jpg
(THK)
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