Abell 1758 – Ein entstehender Supergalaxienhaufen

Vier kollidierende Galaxienhaufen, zusammen bezeichnet als Abell 1758. (Credits: X-ray: NASA / CXC / SAO / G.Schellenberger et al.; Optical: SDSS)
Vier kollidierende Galaxienhaufen, zusammen bezeichnet als Abell 1758. (Credits: X-ray: NASA / CXC / SAO / G.Schellenberger et al.; Optical: SDSS)

Astronomen haben mit Daten des Weltraumteleskops Chandra und anderer Teleskope eine detaillierte Karte einer seltenen Kollision zwischen Galaxienhaufen erstellt. Letztendlich werden alle vier Galaxienhaufen – jeder mit einer Masse von mindestens einigen hundert Billionen Sonnenmassen – miteinander zu einem der massereichsten Objekte im Universum verschmelzen.

Galaxienhaufen sind die größten Strukturen im Universum, die durch die Gravitation zusammengehalten werden. Sie bestehen aus hunderten oder sogar tausenden Galaxien, eingebettet in heißes Gas, und enthalten große Mengen unsichtbarer Dunkler Materie. Manchmal kollidieren zwei Galaxienhaufen wie im Fall des Bullet-Clusters, und gelegentlich werden gleichzeitig mehr als zwei Galaxienhaufen miteinander kollidieren.

Die neuen Beobachtungen zeigen eine entstehende Megastruktur in einem System mit der Katalogbezeichnung Abell 1758, rund drei Milliarden Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Sie enthält zwei Paare an kollidierenden Galaxienhaufen, die sich aufeinanderzubewegen. Wissenschaftler hielten Abell 1758 im Jahr 2004 zunächst für einen Vierfach-Galaxienhaufen; für diese Untersuchung verwendeten sie Daten des Weltraumteleskops Chandra und des Weltraumteleskops XMM-Newton.

Jedes Paar des Systems enthält zwei Galaxienhaufen, die sich in einem bereits fortgeschrittenen Verschmelzungsprozess befinden. In dem nördlichen Paar sind die Zentren der beiden Galaxienhaufens vor 300-400 Millionen Jahren schon aneinander vorbei geflogen und werden schließlich wieder zueinander zurückgezogen. Das südliche Paar unten im Bild besteht aus zwei Galaxienhaufen, die sich bald zum ersten Mal begegnen werden.

Das Weltraumteleskop Chandra wird von der National Aeronautics and Space Administration (NASA) betrieben; die European Space Agency (ESA) leitet die Mission des Weltraumteleskops XMM-Newton.

Quelle

(THK)

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