Auf den ersten Blick sieht das Motiv auf dieser Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble aus wie eine einfache Spiralgalaxie. Man erkennt zwei Spiralarme, die aus einem Zentralbalken aus Sternen und Materie hervorgehen, welcher das galaktische Zentrum durchschneidet. In Wirklichkeit gibt es innerhalb der Spiralarme ebenfalls Ringe: Spiralen innerhalb einer Spirale.
Diese Art von Morphologie wird als sogenannte Multiring-Struktur bezeichnet. Wie diese Beschreibung vermuten lässt, besitzt diese Galaxie mit der Katalogbezeichnung NGC 2273 einen inneren Ring und zwei äußere “Pseudoringe”. Das Vorkommen so vieler unterscheidbarer Ringe ist selten und macht NGC 2273 zu einer ungewöhnlichen Galaxie. Die Ringe entstehen, wenn die Spiralarme einer Galaxie sich umeinander drehen zu scheinen, in Kombination mit der Perspektive, aus der man sie betrachtet. Die beiden Pseudoringe von NGC 2273 entstehen durch das Zusammenkommen von zwei wirbelnden Spiralarmen. Der innere Ring wird durch zwei gekrümmte Strukturen näher am galaktischen Zentrum gebildet, die sich auf ähnliche Weise zu verbinden scheinen.
Diese Ringe sind nicht das einzige einmalige Merkmal dieser Galaxie. NGC 2273 ist außerdem eine sogenannte Seyfert-Galaxie – eine Galaxie mit einem extrem leuchtkräftigen Kern. Das Zentrum einer Galaxie wie dieser besitzt ein supermassives Schwarzes Loch und kann hell genug leuchten, um eine ganze Galaxie wie die Milchstraßen-Galaxie zu überstrahlen.
(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Projekt internationaler Zusammenarbeit zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA). Das Bild basiert auf Beobachtungsdaten, die von der Widefield Camera 3 (WFC3) in verschiedenen sichtbaren und infraroten Wellenlängen gesammelt wurden.)
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw2014a.jpg
(THK)
Antworten