Forscher registrieren immer noch den “Herzschlag” eines Schwarzen Lochs

Künstlerische Darstellung eines supermassiven Schwarzen Lochs. Rechts ist das Signal abgebildet. (Credit: Dr. Chichuan Jin and NASA / Goddard Space Flight Center Conceptual Image Lab)
Künstlerische Darstellung eines supermassiven Schwarzen Lochs. Rechts ist das Signal abgebildet. (Credit: Dr. Chichuan Jin and NASA / Goddard Space Flight Center Conceptual Image Lab)

Auch mehr als zehn Jahre nach seiner erstmaligen Beobachtung ist der erste bestätigte “Herzschlag” eines supermassiven Schwarzen Lochs noch stark. Röntgensatellitenbeobachtungen entdeckten den wiederholten Schlag, nachdem das Signal für mehrere Jahre durch unsere Sonne blockiert wurde.

Astronomen sagen, dass dies das langlebigste Signal ist, das bislang bei einem Schwarzen Loch beobachtet wurde, und dass es uns mehr über die Größe und Struktur in der Nähe seines Ereignishorizonts verrät. Der Ereignishorizont ist die Region um ein Schwarzes Loch, aus dem nichts mehr entkommen kann, nicht einmal Licht.

Satellitenbeobachtungen

Das Signal des Schwarzen Lochs wurde erstmals im Jahr 2007 im Zentrum einer Galaxie mit der Katalogbezeichnung RE J1034+396 registriert, die rund 600 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt liegt. Das Signal dieses galaktischen Riesen wiederholte sich stündlich, und sein Verhalten wurde auf mehreren Aufnahmen beobachtet, bevor die Satellitenbeobachtungen im Jahr 2011 durch unsere Sonne verhindert wurden.

Im Jahr 2018 war das Weltraumteleskop XMM-Newton der European Space Agency (ESA) endlich in der Lage, das Schwarze Loch wieder zu beobachten, und zur Überraschung der Wissenschaftler war dasselbe wiederholte Signal immer noch sichtbar.

Ein supermassives Schwarzes Loch

Materie, die auf ein supermassives Schwarzes Loch zustürzt, welches sich von Materie in seiner Umgebung ernährt, setzt eine enorme Energiemenge in einer vergleichsweise kleinen Region frei. Aber dies wird nur selten als ein spezifisches, sich wiederholendes Muster ähnlich einem Herzschlag beobachtet.

Die Zeit zwischen den Signalen kann uns etwas über die Größe und Struktur der Materie in der Nähe des Ereignishorizonts des Schwarzen Lochs verraten. Der Herzschlag belegt auch, dass solche Signale von einem supermassiven Schwarzen Loch sehr stark und langlebig sein können.

Der nächste Schritt bei der Forschung wird die Durchführung einer umfangreiche Analyse dieses erstaunlichen Signals und der Vergleich mit dem Verhalten von stellaren Schwarzen Löchern in unserer Milchstraßen-Galaxie sein.

Abhandlung: Reobserving the NLS1 galaxy RE J1034+396 – I. The long-term, recurrent X-ray QPO with a high significance” von Jin et al., Monthly Notices of the Royal Astronomical Society

Quelle

(THK)

Werbung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*