Diese außergewöhnliche Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble zeigt den Galaxienhaufen Abell 2813, der auch unter der alternativen Katalogbezeichnung ACO 2813 bekannt ist. Das Bild zeigt die Schönheit des Galaxienhaufens, aber demonstriert auch die bemerkenswerten physikalischen Vorgänge, die dort am Werk sind: Es ist ein spektakuläres Beispiel für das Phänomen des Gravitationslinseneffekts.
Zwischen den winzigen Punkten, Spiralen und Ovalen, welche die Galaxien darstellen, die zu dem Galaxienhaufen gehören, befinden sich mehrere auffällige sichelförmige Strukturen. Diese gekrümmten Bögen aus Licht sind deutliche Beispiele für ein Phänomen, das als Gravitationslinseneffekt bezeichnet wird. Das Bild wurde aus Beobachtungsdaten erstellt, die mit der Advanced Camera for Surveys (ACS) und der Wide Field Camera 3 (WFCA) an Bord des Weltraumteleskops Hubble gesammelt wurden.
Der Gravitationslinseneffekt tritt auf, wenn die Masse eines Objekts die Bahnen von Lichtstrahlen krümmt. Die gekrümmten, sichelförmigen und s-förmigen Strukturen auf diesem Bild sind keine “krummen” Galaxien, sondern Licht von Galaxien, die in Wirklichkeit hinter dem Galaxienhaufen Abell 2813 liegen. Der Galaxienhaufen besitzt so viel Masse, dass er als eine Gravitationslinse agiert und die Bahnen des Lichts von weiter entfernten Galaxien um ihn herum krümmt. Diese Verzerrungen können in vielerlei Formen auftreten, beispielsweise als längliche Striche oder Bögen.
Dieser sehr visuelle Beleg dafür, dass Masse die Bahnen von Licht krümmt, wurde bekanntermaßen als ein Beweis für die Gültigkeit einer der berühmtesten wissenschaftlichen Theorien verwendet: Einsteins allgemeine Relativitätstheorie.
(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw2115a.jpg
(THK)
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