Bildveröffentlichung / Hubble: Die Starburst-Galaxie NGC 4666

Hubble-Aufnahme der Starburst-Galaxie NGC 4666. (Credits: ESA / Hubble & NASA, O. Graur; Acknowledgement: L. Shatz)
Hubble-Aufnahme der Starburst-Galaxie NGC 4666. (Credits: ESA / Hubble & NASA, O. Graur; Acknowledgement: L. Shatz)

NGC 4666 spielt auf diesem Bild des Weltraumteleskops Hubble die Hauptrolle. Diese majestätische Spiralgalaxie liegt ungefähr 80 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Virgo (Jungfrau) und erfährt eine besonders heftige Phase der Sternentstehung. Astronomen bezeichnen Galaxien, die Sterne anomal schnell bilden, als Starburst-Galaxien. Man vermutet, dass der Grund für die intensiven Sternentstehungsprozesse in NGC 4666 in den gravitativen Wechselwirkungen mit ihren unruhigen Nachbarn zu finden ist, darunter die nahe Galaxie NGC 4668 und eine Zwerggalaxie.

Die Sternentstehungsphase in NGC 4666 treibt eine ungewöhnliche Form eines extremen galaktischen Wetterphänomens an – einen Superwind, der gigantische Mengen Gas aus dem hellen galaktischen Zentrum nach außen in den intergalaktischen Weltraum befördert. Dieser Superwind ist die Folge der Winde von kurzlebigen, massereichen Sternen, die während der Starburst-Phase von NGC 4666 entstanden, sowie von spektakulären und energiereichen Supernova-Explosionen. In den letzten zehn Jahren wurden zwei solche Supernova-Explosionen in NGC 4666 beobachtet – eine im Jahr 2014 und die andere im Jahr 2019. Man hat kürzlich festgestellt, dass der Stern, der zu der Supernova 2019 führte, etwa die 19-fache Masse der Sonne besaß.

Supernova sind zu Zeiten ihrer größten Helligkeit oft die hellsten Lichtquellen in ihren Galaxien und leuchten so hell, dass sie quer durch das Universum deutlich erkennbar sind. Die Supernova 2014 in NGC 4666 ist auf diesem Bild immer noch aktiv, aber mehr als 900 Tage nach ihrer Spitzenhelligkeit hat die Supernova ihre frühere Pracht verloren und sieht nur noch wie ein normaler Stern in dieser Galaxie aus.

Obwohl der von NGC 4666 ausgehende Strom aus superheißem Gas wahrhaft gigantisch ist und sich über zehntausende Lichtjahre erstreckt, ist er auf diesem Bild unsichtbar. Die extrem hohen Temperaturen lassen ihn als eine leuchtende Wolke im Röntgen- oder Radiowellenbereich erscheinen, aber er zeigt sich nicht in den sichtbaren Wellenlängen, die von Hubbles Wide Field Camera 3 (WFC3) registriert werden.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw2141a.jpg

Quelle

(THK)

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